Beitragsbild: Anatomische Studie. In: Paolo Mascagni: Anatomia per uso degli sudiosi die scultura e pittura, Florenz, 1816. © Österreichische Nationalbibliothek
Eine neue Ausstellung lädt bis 1. März 2026 dazu ein, in die Entwicklung der Gesundheitsversorgung von der Antike bis ins frühe 20. Jahrhundert einzutauchen, mit einem besonderen Fokus auf Wien.
Gesundheit ist ein zentrales Thema in der Geschichte der Menschheit. Sie ist ein facettenreiches Zusammenspiel medizinischer, gesellschaftlicher und staatlicher Herausforderungen: von der Ausbildung über den Aufbau von Gesundheits- und Forschungseinrichtungen bis hin zu dramatischen Einschnitten wie Pandemien. Dabei werden wissenschaftliche Fortschritte und die medizinische Ausbildung vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Rahmenbedingungen und Bedrohungen thematisiert. Die Besucher*innen erwarten wertvolle mittelalterliche und neuzeitliche Handschriften, Autografen, Inkunabeln, außergewöhnliche Drucke, Grafiken, Karten, Fotografien und großformatige Stadtansichten sowie chirurgische Instrumente des Leibarztes Joseph II.
Blut, Galle und Schleim
Einer der Höhepunkte der Ausstellung ist ein Gesundheitsratgeber aus dem Spätmittelalter: das sogenannte „Tacuinum sanitatis”. Datiert um 1400, handelt es sich um eine prachtvoll illustrierte Ausgabe des Werks der „tabellarischen Übersicht der Gesundheit”. Es basiert auf der antiken Humoralpathologie, der Lehre von den vier Körpersäften (Blut, gelbe Galle, schwarze Galle und Schleim). Thematisch behandelt dieser Gesundheitsrategeber pflanzliche und tierische Nahrungs- und Genussmittel, die Jahreszeiten, Bekleidung und weitere Lebensbereiche, die das Gleichgewicht der Säfte beeinflussen können.
INFO
bis 1. März 2026
Josefsplatz 1, 1010 Wien
onb.ac.at | Alle Infos hier



