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Freitag, November 22, 2024

Eine neue Perspektive beim Musikfestival Wien Modern

©Heidi Schaar

Das Festival Wien Modern wirft spannende Blickwinkel auf „die neue Musik“. Heuer kann das Publikum außerdem teilweise selbst an Aufführungen mitarbeiten. Live zu erleben sind etwa Maja Osojnik, Johanna Doderer, Beat Furrer oder Trio Amos (Bild).

Programm

Eine gefühlte Ewigkeit lang hat sich die Musikgeschichte exklusiv um Meisterwerke gedreht, die seit 1919 so genannte „neue Musik“ zunächst eingeschlossen. Das Festival Wien Modern ist der perfekte Rahmen, um die Perspektive einmal ein wenig zu verlagern. Das beginnt im Eröffnungskonzert (30.10.) mit Terretektorh (1965–1966) für 88 nach einem Plan des Architekten und Komponisten Iannis Xenakis im Publikumsraum verteilte Musiker*innen des RSO Wien. Antoine Tamestit, Pierre-Laurent Aimard und Elena Schwarz treten tags darauf bei réactions II von Dieter Schnebel (1960–1961) solistisch in einen Dialog mit dem Publikum als «Orchester» (31.10.). Beim Festkonzert im Wiener Rathaus (06.11.) führt die legendäre Fluxus-Partitur Proposition von Alison Knowles (1962) dazu, dass das Orchester dem Publikum einen Salat zubereitet. Die höchst erstaunliche Musiktheater-Neuproduktion Arnold Elevators von Manos Tsangaris (13.–21.11.) macht die einzelnen Hörer*innen in der Secession, dem Arnold Schönberg Center, dem Musikverein und dem Wiener Konzerthaus zum eigentlichen Ort der Komposition. Und mit dem Concert for piano and orchestra von John Cage (1957–1958) steht neben Uraufführungen jenes Werk auf dem Programm des Claudio Abbado Konzerts (29.11.), das 1959 das vermutlich letzte Skandalkonzert in Wien verursachte – nicht zuletzt, weil auch hier die Trennung zwischen Musiker*innen und Publikum aufgehoben wird.


INFO
30. 10. bis 30. 11. 24
wienmodern.at

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