Otto Wagner Villa. 1972 erwarb Ernst Fuchs das prachtvolle Jugendstil-Juwel am Rande des Wienerwaldes. Bis 1986 diente ihm die Villa als Atelier. Heute ist hier das Ernst Fuchs Museum beheimatet, das Besucher*innen aus der ganzen Welt begeistert. | ©Ernst Fuchs Museum
Anlässlich des 95. Geburtstages und des zehnten Todestages öffnet das Ernst Fuchs Museum einen neuen Ausstellungsraum.
Das Ernst Fuchs Museum in der Otto Wagner Villa im 14. Bezirk in Wien ist ein magischer Ort. Besucher*innen aus der ganzen Welt tauchen hier in das Leben und Schaffen des Universalgenies Ernst Fuchs ein. Der 2015 verstorbene Künstler Ernst Fuchs wirkte u. a. als Maler, Bildhauer, Grafiker, Möbeldesigner, Komponist und Schriftsteller. Im Februar hätte der Malerfürst seinen 95. Geburtstag gefeiert. Aus diesem Anlass, und da sich im November sein Todestag zum zehnten Mal jährt, wurde nun ein neuer Ausstellungsraum eröffnet: das Schlafzimmer von Ernst Fuchs im ersten Stock der Villa.


Gesamtkunstwerk. Fuchs, Mitbegründer der „Wiener Schule des Phantastischen Realismus“ und Meister der Moderne, widmete sich jedem Detail in der Villa: Ob Tapeten, Teppiche, Möbel oder Mosaike – alles stammt aus seiner Hand. | ©Ernst Fuchs Museum
Facettenreich
Hier im ganz privaten Rückzugsraum gibt eine audiovisuelle Installation den Besucher*innen die Möglichkeit, sich dem Menschen hinter dem Künstler Ernst Fuchs anzunähern – er setzte sich stets über Konventionen hinweg und war immer auf der Suche nach neuen Wegen und Ausdrucksformen.
„Die audiovisuelle Installation spiegelt vier Aspekte des Universalkünstlers wider“, erklärt Alexandra Slama, künstlerische Leiterin des Ernst Fuchs Museums. „Unter dem Titel ,Annäherungen‘ werden vier Facetten von Ernst Fuchs gezeigt: ,Sohn und Suchender‘, ,Professor & Kosmopolit‘, ,Malerfürst‘ und ,Visionär‘. Vom Malerfürsten, der im Laufe seiner Karriere ganz gezielt die ,Marke Ernst Fuchs‘ etablierte, über den begnadeten Erzähler, der es meisterhaft verstand, sein Publikum zu fesseln, bis hin zu dem visionären Kosmopoliten, der fast manisch seine Visionen in allen möglichen Kunstformen ausdrückte.“
Diese Facetten spiegeln nicht nur die Grundsteine der künstlerischen Entwicklung von Ernst Fuchs wider, sondern auch seine komplexe Beziehung zu Frauen. Erwähnenswert: Ernst Fuchs hatte zu seinen Lebzeiten in diesem Raum keine eigenen Werke ausgestellt, er umgab sich mit Arbeiten von Künstlern, die er schätzte.
Phantastisches Universum
Die von Otto Wagner erbaute Jugendstil-Villa am Rande des Wienerwalds wurde 1972 von Ernst Fuchs erworben. Bis 1986 diente sie ihm als Atelier, hier porträtierte er Persönlichkeiten wie Plácido Domingo, Edita Gruberová und Falco, hier besuchten ihn Stars wie Grace Kelly und Curd Jürgens und Yoko Ono. Fuchs widmete sich jedem kleinsten Detail der Villa: Ob Mosaike, Tapeten oder Möbel – alles stammt aus seiner Hand. Gemälde und Skulpturen vervollständigen das Gesamtkunstwerk.