Bild: Georg Haderer, Heidi Emfried, Uli Brée, Gudrun Lerchbaum und Josef Kleindienst waren für den Leo-Perutz-Preis nominiert. – ©Stefan Burghart
KRIMI UND WIEN – wieder einmal ein Erfolgsgespann, wie die 18. Kriminacht in den Wiener Kaffeehäusern bewies. Eine wachsende Zahl begeisterter Zuhörer*innen folgte den Lesungen bekannter österreichischer und internationaler Granden des literarischen Mordens, wie Eva Rossmann und Andrej Kurkow.
Spannend begann die Kriminacht in Wiener Kaffeehäusern bereits am Nachmittag bei der Leo-Perutz-Preisverleihung im Hotel Imperial. Wohlverdient – wegen seines Kriminalromans „Du wirst mich töten“ wurde der Preis von Benedikt Föger, Präsident des Hauptverbandes des österreichischen Buchhandels an den Wiener Autor Uli Brée überreicht.
„Ein Pageturner mit Tiefgang, der mit all seinen überraschenden Wendungen noch lange nachwirkt.“ waren die lobenden Worte von Sabina Naber, die die Begründung der Jury verlas.
Neben vielen honorigen Autor*innen hieß der Generaldirektor des Hotel Imperial, Herr Mario Habicher, die Wiener Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler willkommen, ebenso wie Wolfgang Binder, Obmann der WKW Fachgruppe Kaffeehäuser. Als Hauptsponsor ermöglichte dieser bereits zum 18. Mal die Kriminacht im Wiener Kaffeehaus. Binder begrüßt diese Veranstaltung, die heuer mehr Zuhörer*innen anlockte als all die Jahre zuvor und als Booster nach der schweren Corona-Zeit mehr als willkommen war:
„Die Wirtschaftskammer Wien Fachgruppe Kaffeehäuser weiß sehr gut um die Probleme in der Gastronomie Bescheid – Stichworte Mitarbeiter*innen, Corona-Nachwirkungen, Inflation und extrem gestiegene Energiekosten. Daher bekommen die Kaffeehäuser in diesen schwierigen Zeiten von uns sogar eine eigene und direkte finanzielle Kriminacht-Unterstützung.“
Heuer war erstmals das Taxiunternehmen 40100 Partner der Kriminacht. „Sollte man sich allein auf der Straße fürchten, sorgen wir dafür, dass jeder sicher nach Hause kommt. Taxi 40100 ist ganz einfach per Telefon oder App zu bestellen!“, so die Generalsekretärin Eveline Hruza, die selbst passionierte Krimileserin ist.
Im 18. Jahr ihres Bestehens setzte die mittlerweile schon traditionelle Kriminacht auf geballte spannungsgeladene Atmosphäre in klassischen Kaffeehäusern ebenso wie in den vielen kleinen, gemütlichen Cafés. Selbst in außergewöhnlichen Locations gab es wieder kriminelle Lesungen, wie beim 48er Tandler, in der Aufbahrungshalle 2 am Wiener Zentralfriedhof oder auf der „MS Kaiserin Elisabeth“ in der DDSG Donaumarina.
Eine besondere Performance lieferten Ernst Geiger, vormals Leiter der Abteilung 3 des Bundeskriminalamts und die junge Schauspielerin Katharina Schmirl. Sie las Passagen aus seinem neuen Roman „Goldraub“ vor, die der Autor fachmännisch und detailgenau kommentierte. Der Inhalt dieses Krimis spielt um den spektakulären Diebstahl der Saliera aus dem Kunsthistorischen Museum im Jahre 2003.
Im Café Schwarzenberg durften zahlreiche Besucher*innen dem Interview von Helmut Schneider (Initiator der Kriminacht aus dem echo medienhaus) und dem Philosophen Konrad Paul Liessmann folgen. Thema: Warum das Böse in unserer Zeit wieder Konjunktur hat.
Radio Wien organisierte die Lesungen in der Donaumarina auf dem Schiff DDSG MS Kaiserin Elisabeth: Eva Rossmann las aus ihrem neuesten Mira-Valensky-Krimi „Tod einer Hundertjährigen“ vor und machte damit Gusto auf mehr Mord, mehr Sardinien und mehr Leben.
Spannend, kurzweilig, gesellig – so präsentierte sich die Kriminacht in den Wiener Kaffeehäusern. Die langjährige Fangemeinde war begeistert und freut sich auf die Kriminacht in den Wiener Kaffeehäusern nächstes Jahr am Dienstag, den 10.10.2023.
Impressionen der Kriminacht 2022
Fotografen: Stefan Burghart, Ludwig Schedl, Stefan Joham, Günther Schatzer
INFO
kriminacht.at