©Nela Pichl
Seit 18 Jahren stellt „portraittheater“ die Lebensgeschichten historischer Frauen in theatraler Form vor. Das neue Stück widmet sich der Politikerin Maria Emhart, die während des Austrofaschismus für Freiheit und Demokratie kämpfte.
Von der Arbeiterin zur „Rädelsführerin“, von der Vizebürgermeisterin zur Nationalrätin: Das Leben der in Niederösterreich geborenen Politikerin Maria Emhart (1901 – 1981) steht exemplarisch für die wechselvolle Geschichte Österreichs im 20. Jahrhundert. Portraittheater zeichnet anhand von autobiografischem Material und Dokumenten ihren ereignisreichen Lebensweg nach. In dem Stück „Maria Emhart – Rädelsführerin im Kampf für die Demokratie“ schlüpft die Schauspielerin Anita Zieher in der Regie von Margit Mezgolich in die Rolle der mutigen Politikerin. Bereits als junge Arbeiterin in der Glanzstofffabrik in St. Pölten begann Maria Emhart sich politisch zu engagieren und war ab 1932 Mitglied des Gemeinderats in St. Pölten. Nach der Demontage der Demokratie unter Kanzler Engelbert Dollfuß blieb sie im Untergrund weiter politisch aktiv.
Verfolgung
Infolge ihrer führenden Rolle während der Februarkämpfe 1934 wurde sie verhaftet, mangels Beweise jedoch freigesprochen. Danach übernahm sie für die illegalen Revolutionären Sozialisten wichtige Aufgaben in Niederösterreich und wurde erneut verhaftet. 1936 war sie neben Bruno Kreisky eine der Hauptangeklagten beim „Großen Sozialistenprozess“, für sie war die Todesstrafe beantragt. Als nach ihrer Freilassung aufflog, dass sie und ihr Mann sich nur zum Schein hatten scheiden lassen, wurde der Eisenbahner strafversetzt an den Standort Bischofshofen. Maria Emhart arbeitete dort gleich nach Kriegsende am Wiederaufbau in der Gemeinde und im Land Salzburg mit. 1946 wurde sie zur ersten Vizebürgermeisterin in Österreich gewählt und übte dieses Amt mehr als 20 Jahre lang aus. Daneben war sie viele Jahre Abgeordnete im Salzburger Landtag sowie Nationalratsabgeordnete.
INFO
Ab 21. 10. 24
drachengasse.at