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Samstag, Dezember 9, 2023

Orientierungshilfen im Öffi-Verkehr

Zahlreiche Maßnahmen sorgen dafür, dass blinde und sehbehinderte Menschen mit Wien Öffis sicher unterwegs sein können.

Rund 2,5 Mio. Fahrgäste sind täglich im Netz der Wiener Linien unterwegs. Unter ihnen auch zahlreiche Menschen mit Behinderungen. Die Wiener Linien sind sich ihrer Verantwortung bewusst und sorgen mit zahlreichen Maßnahmen und Projekten dafür, dass alle Menschen in Wien mit U-Bahn, Bim und Bus sicher und schnell unterwegs sein können. Der 4. Jänner stand im Zeichen blinder und sehbehinderter Menschen. An diesem Tag wird alljährlich dem Erfinder der tastbaren Blindenschrift („Brailleschrift“) – Louis Braille – gedacht.

Blindengerechte Ausrüstung von Stationen. Das Wiener UBahn- System ist vollständig barrierefrei gestaltet und mit Aufzügen und/oder Rampen ausgerüstet. Die Aufzüge sind speziell für blinde Fahrgäste mit taktilen Druckknöpfen in Brailleschrift ausgerüstet, und Stockwerksansagen informieren über die momentane Position. Heute sind fast alle Stationen im U-Bahnnetz mit einem taktilen Leitsystem zur besseren Orientierung ausgestattet. Diese führen die Fahrgäste vom Bahnsteig zu Aufzuügen, Stiegen, Fahrtreppen und Ausgängen. 2013 wurde in den Stationen Josefstädter Straße, Burggasse und Längenfeldgasse ein solches Leitsystem installiert.

Barrierefreie Informationen. Auch die Homepage der Wiener Linien verfügt über einen eigenen, speziell für sehbehinderte Menschen adaptierten Bereich, der einfach über die Startseite angesteuert werden kann. Auf dieser Seite sind nicht nur die Schriftgrößen beliebig veränderbar, sondern auch alle Informationen mit sogenannten Screen-Reader-Programmen abrufbar. Vor Fahrtantritt können sich blinde und sehbehinderte Personen vorab über barrierefreie Ein- und Ausstiege bzw. stufenfrei erreichbare Haltestellen informieren und sich mit der Online-Fahrplanauskunft die passende Verbindung heraussuchen. Die Station Hauptbahnhof verfügt seit vergangenem Jahr über drei multisensuelle Infopoints. Eine spezielle Menüführung ermöglicht ein bequemes Abrufen der aktuellen Abfahrtszeiten von U-Bahn, Bim und Bus, Informationen zum Standort und der Wegeführung in der Station. Neben der österreichischen und internationalen Gebärdensprache verfügt der Infopoint über eine deutsche und englische Sprachausgabe. Ein Lageplan in Braille- und Tastschrift informiert zudem über die Umgebung und Wege zu den vor Ort verkehrenden Linien.

Navigationssystem für blinde und sehbehinderte Fahrgäste. Gemeinsam mit diversen Behinderten-Organisationen haben die Wiener Linien ein umfangreiches Navigationssystem für blinde und sehbehinderte Fahrgäste entwickelt. Es heißt POPTIS und macht eine selbstbestimmte Nutzung der U-Bahn möglich. Alle Informationen für die Fahrt mit den Öffis können bereits zu Hause per Internet vorbereitet werden.

Die persönliche Route wird dann über ein internettaugliches Handy oder einen MP3- Player abgerufen. Alle notwendigen Hinweise für die Fahrt werden einfach angesagt. Bereits seit Anfang 2009 ist das gesamte Wiener U-Bahnnetz in diesem innovativen Navigationssystem erfasst.

Barrierefreie Stationen und Fahrzeuge. Mit POPTIS haben die Wiener Linien ihren seit Jahren konsequenten Weg der Barrierefreiheit fortgesetzt. So sind alle 104 U-Bahnstationen barrierefrei gestaltet und mit Aufzügen oder Rampen ausgerüstet. Die Aufzüge wurden speziell für blinde Fahrgäste mit taktilen Druckknöpfen in Blindenschrift ausgestattet und Stockwerksansagen informieren über die aktuelle Position. Zur leichteren Orientierung sind 97 Prozent aller Stationen im U-Bahnnetz mit einem taktilen Leitsystem ausgestattet. Dieses führt die Fahrgäste vom Bahnsteig zu Aufzügen, Stiegen, Rolltreppen und Ausgängen.

Auch Straßenbahn- und Busstationen werden laufend nachgerüstet. So sind bereits 98 Prozent der Bim- und 95 Prozent der Busstationen barrierefrei gestaltet. Im gesamten Busnetz der Wiener Linien sind ausschließlich Niederflurbusse mit Hydrauliksenkung unterwegs. Im Bereich der Straßenbahn sind bereits über 50 Prozent der Fahrzeuge barrierefrei. Zudem wurden mit dem Wechsel der U6 auf Niederflurwägen im Jahr 2008 auch sämtliche U-Bahn-Züge durchgehend barrierefrei.

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