Blick in das Speisezimmer der Villa Knips, 1920er, Austrian Archives/brandstaetter images/picturedesk.com, Foto: Austrian Archives/brandstaetter images/picturedesk.com
Das Leopold Museum zeigt ab 13. November „Poesie des Ornaments – Das Backhausen Archiv“. Die Ausstellung beleuchtet einzelne Produktionsschritte – vom Entwurf über Stoffmuster bis hin zur Anwendung –, rückt Textilien, die von historischen Aufnahmen zum Teil bekannt sind, in den Fokus der Betrachtung und stellt somit das Gesamtkunstwerk der Wiener Moderne erneut zur Diskussion.
Geschichte
Das 1849 gegründete Unternehmen Backhausen zählt zu den traditionsreichsten Möbel- und Dekorstoffproduzenten der Wiener Geschichte. Zurückgehend auf den 1811 nach Wien emigrierten Jakob Backhausen blieb der Betrieb Jahrzehnte in Familienbesitz, was sich auch in den wechselnden Firmentiteln widerspiegelte: von Karl und Johann Backhausen & Co. über Johann Backhausen, k.k. ausschließlich privilegierte Mode- und Chenillefabrik bis hin zu Johann Backhausen & Söhne. Dem Unternehmen oblag die textile Ausstattung der prestigeträchtigsten Prachtbauten Wiens und es prägte die Wiener Moderne auf nationaler wie internationaler Ebene, indem es über viele Jahre hinweg verstand, Tradition und Avantgarde miteinander zu verweben.
Anhand von diversen Themenkomplexen gewährt die Schau einen Einblick in die musealen Bestände des tausende Objekte umfassenden Backhausen-Archivs und macht dieses in dieser Fülle einer breiten Öffentlichkeit erstmalig zugänglich.
Die Ausstellung ist auch ein Gedenken an Frau Dr. Louise Kiesling (1957-2022), die sich mit leidenschaftlicher Begeisterung und großem ideellen wie monetärem Engagement für die systematische wissenschaftliche Aufarbeitung, die Inventarisierung, die fotografische Dokumentation und die Lagerung nach musealen konservatorischen Standards eingesetzte und damit den Erhalt dieses kostbaren kulturellen Erbes sicherte.
INFO
Ab 13. 11. 24
leopoldmuseum.org