Die slowakische Hauptstadt ist nur 45 Autominuten von Wien entfernt. – ©Bratislava Tourist Board | Text: Astrid Kiraly
Wer die slowakische Hauptstadt zwar wohl auch mit etwas Historie, vor allem aber mit budgetschonenden Gourmand- und Shopping-Overkills assoziiert, der läuft Gefahr, ein wahrhaft reizvolles Stück europäischer Kunst- und Kulturszenerie zu versäumen.
Bratislava bietet mehr – und dies gerade mal 45 Autominuten (oder einen luftig-stimmungsvollen Bootstrip mit dem Twin City Liner) vor den Toren Wiens.
GROSSE OPER IM SLOWAKISCHEN NATIONALTHEATER
Wussten Sie’s? Die Liste jener Künstler, die in und um Bratislava (ehemals Pressburg) lebten, gastierten, komponierten oder konzertierten, liest sich wie das Who’s Who der klassischen Musikgeschichte: So haben etwa Hummel, Bartók, Rubinstein, Liszt, Haydn, Beethoven und Mozart ihre Spuren in der Stadt hinterlassen. In der jüngeren Vergangenheit zeugten insbesondere Lucia Popp, Edita Gruberová oder Peter Dvorský von dem ausgeprägten Stellenwert musikalischer Förderung und Ausbildung in der Slowakei.
Ein Opernbesuch in Bratislava sollte unbedingt eingeplant werden! Sei es in dem imposanten Neorenaissance-Gebäude (das sich derzeit im Umbau befindet) oder in dem 2007 errichteten Neuen Haus am Donauufer, einer der modernsten Spielstätten Europas.
Infos & Details auf: snd.sk/de/programm
MODERN ART & ARCHITEKTUR VOM FEINSTEN: DANUBIANA MEULENSTEEN ART MUSEUM
Flash-Faktor höchster Güteklasse! Die unvermeidliche Begeisterung schwirrt geradezu überfordert durch Herz und Nieren – unschlüssig, ob man primär den kongenialen Museumsbau oder die darin beheimateten Top-Exponate bewundern soll. Das architektonische Masterpiece mit angrenzendem Skulpturenpark besticht durch seine einzigartige Lage auf einer schmalen Landzunge inmitten des Donau-Stausees Gabčíkovo. Lichtdurchflutete Räumlichkeiten mit großzügigen Glaswänden offenbaren einen atemberaubenden Blick auf Wellenspiel, Fauna und Flora. Und schaffen eine sphärische Kulisse für die modernen und zeitgenössischen Œuvres internationaler Künstler wie Viktor Frešo, Gérard Rancinan – sowie Andy Warhol (dessen familiäre Wurzeln übrigens in der Slowakei liegen).
Infos & Details auf: danubia.sk
GESCHICHTEN MIT GESCHICHTE IM PRIMATIALPALAIS
Der prunkvolle neoklassizistische Bau im historischen Stadtkern, im 18. Jahrhundert auf Initiative des Graner Erzbischofs und Fürstprimas von Ungarn, József Batthyány errichtet, beherbergt heute unter anderem das Büro des Bürgermeisters – und opulente Leckerbissen für kunst- und geschichtsinteressierte Besucher. Großflächig präsentieren sich hier wahre Augenschmäuse wie jahrhundertealte Skulpturen und eindrucksvolle Dekorarbeiten (Highlight: Sechs englische Gobelin-Wandteppiche aus dem 17. Jahrhundert, die – zuvor in den Wänden versteckt – erst 1903 entdeckt wurden). Als Draufgabe gibt’s Napoleonisches Feeling: Im historischen Spiegelsaal, in dem einst der legendäre Friede von Pressburg geschlossen wurde, finden immer wieder hochkarätige Konzerte statt.
Infos & Details auf: visitbratislava.com/de/setzt/primatialpalais/
OVER THE TOP IM FUTURISTISCHEN UFO-RESTAURANT
Dass sich Bratislava wunderbar mittels vielfältiger City-Touren erkunden lässt, muss wohl nicht eigens erwähnt werden. Für einen pittoresken Überblick über die berühmte Burg, das Präsidentenpalais und viele andere Sehenswürdigkeiten empfiehlt es sich, den Turm des Alten Rathauses zu erklimmen, das Slavín Memorial zu besuchen – oder sich aber auch feine kulinarische Köstlichkeiten in den schwindelerregenden Höhen des Bar-Restaurants UFO zu gönnen. Per Lift gelangt man in das stylishe, vielfach ausgezeichnete lukullische Eldorado an der beinahe 100 Meter über der Donau liegenden Spitze eines Pylons der SND-Schrägseilbrücke.
Highly recommended – im wahrsten Sinne des Wortes!
Infos & Details auf: u-f-o.sk/de/ufo-restauracia-bar.html
BURGRUINE DEVÍN (THEBEN): NATUR, KULTUR – UND RIBISELWEIN
In bezaubernder Landschaft, auf hohem Felsen direkt über dem Zusammenfluss von Donau und March rankt die malerische Festungsanlage von Devín – und erinnert heute noch an die ersten belegten Siedlungsgebiete der Region, die bis in die Urzeit zurückreichen. Faszinierende Führungen lassen in längst vergangene Epochen eintauchen und schaffen ein unvergessliches Erlebnis – zu dessen atmosphärischer Vollendung vor allem eine Verkostung der hier typischen Ribisel- bzw. Johannisbeerweine in sämtlichen Sorten (und für alle Geschmacksvorlieben) in den charmant-romantischen Kellergewölben, wie etwa jenen des Thebener Hofs, sorgt.
Infos & Details auf: visitbratislava.com/de/setzt/burg-devin/ und thebener.com/de/