Passt scho und kaan Stress. Stundenlang bei einer einzigen Melange und einem Glas Wasser in einem Wiener Kaffeehaus sitzen? Kein Problem. Denn hier wird die Gemütlichkeit großgeschrieben. Sind die Ober noch so grantig (dazu kommen wir auf den folgenden Seiten) – es ist ein ungeschriebenes Gesetz, dass man einfach zum Zeitunglesen und Leute schauen ins Kaffeehaus kommen kann. Generell ist dem Wiener Naturell eine gewisse Trägheit zu zu schreiben. Ein Gott ergebenes Dulden sämtlicher Alltäglichkeiten, mit dem festen Vertrauen, dass wir sowieso alle eines Tages sterben.
Im Zeitloch
„Das Wiener Kaffeehaus ist eine Art demokratischer, jedem für eine Schale Kaffee zugänglicher Klub, wo jeder Gast für diesen kleinen Obulus stundenlang sitzen, diskutieren, schreiben, Karten spielen, seine Post empfangen und vor allem eine unbegrenzte Zahl von Zeitungen und Zeitschriften konsumieren kann.“ – Stefan Zweig (1881-1942), Wiener Schriftsteller