Du oida Grantscherm. Wir behaupten jetzt einfach einmal, dass sich keine andere Bevölkerungsgruppe weltweit so schön, so leidenschaftlich, so begeistert aufregen kann wie der Wiener. Der Wiener kommt sozusagen mit einem Schnoferl auf die Welt. Und das hegt er. Und pflegt er. Das Beste: Der Wiener braucht keinen Anlass zum grantig sein. Das ist ein immer und überall abrufbares Talent. Wenn der Wiener grantig sein mag, dann ist er das – auch wenn er soeben den Dreifachjackpot im Lotto geknackt hat. Aber, wie bei so vielem im Leben gilt auch hier: Viel Luft, nix dahinter. Es gehört einfach zum Wiener Naturell, grantig zu sein. Da wird ein bisserl geschimpft und gemotschgert – es liegt halt etwas quer und muss raus. Und wenn es raus ist, dann ist (meistens) auch wieder alles gut.
Alles wird gut
Grantig sein hat Tradition: Das Wort "grantig" ist seit dem 16. Jahrhundert belegbar. Die Herkunft ist nicht ganz geklärt, es wird aber vermutet, dass es auf die Adjektive "spitz" und "scharf" zurückgeht.