Beitragsbild: © Simon Wöhrer
Ökologische und soziale Kriterien sollen in Zukunft eine noch stärkere Rolle bei Vergabeverfahren spielen.
Mehr als 2,4 Millionen Menschen transportieren die Wiener Linien täglich fünf Mal um die Welt. Damit leistet das Unternehmen schon jetzt einen zentralen Beitrag für das Ziel, Wien bis zum Jahr 2040 zur klimaneutralen Stadt zu machen. Die Wiener Linien treiben die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz aber auch in anderen Bereichen voran. Etwa, wenn es um die Beschaffung neuer Fahrzeuge oder Ersatzteile geht. Um nachhaltige Kriterien in den eigenen Ausschreibungen künftig noch stärker zu gewichten, haben die Wiener Linien gemeinsam mit dem Climate Lab ein Modell entwickelt, das ökologische und soziale Maßstäbe transparent und einfach integriert.
KRITERIEN. Anstelle von Einzelentscheidungen erlaubt der nun ausgearbeitete Entscheidungsbaum eine sachliche, praktikable und interaktive Urteilsbildung. Als Grundlage dienen klar definierte Kriterien – von CO2-Bilanz und Recyclinganteil bis hin zur Ersatzteilverfügbarkeit und Reparierbarkeit. Die Daten für das Modell stammen aus einer umfassenden Analyse des Status quo, ergänzt durch Interviews mit Marktakteuren sowie Befragungen im Kreis der Zulieferer der Wiener Linien. Insgesamt wurden so 21 Kriterien identifiziert, die für Wiener Linien/Simon Wöhrer zukünftige Beschaffungen berücksichtigt werden.
Um durch die neuen Kriterien möglichst keine Anbieter auszuschließen, setzen die Wiener Linien außerdem auf ein Belohnungs- statt Bestrafungssystem. Lieferanten, die umweltfreundliche Produkte und Prozesse nachweisen können, profitieren und erlangen im Ausschreibungsprozess einen Vorteil, während der Wettbewerb fair bleibt und alle Entscheidungen während des Vergabeverfahrens offen kommuniziert werden.
