Bild: ©Filmmuseum (The Shooting, 1966, Monte Hellman)
Das Österreichische Filmmuseum zeigt noch bis 30. Juni 2022 eine Kollektion von Filmen zum Thema „Western. Der amerikanische Mythos“. Der französische Filmkritiker André Bazin beschrieb den Western als „den amerikanischen Film par excellence“: Kaum ein anderes Kinogenre des 20. Jahrhunderts wurde so ikonisch für die Traumfabrik Hollywood, aber auch für das Selbstbild der USA. Die Erzählungen und vor allem die Filme über die Eroberung des „Wilden Westens“ durch die Siedlerinnen lieferten den zentralen Mythos der Vereinigten Staaten.
Collection
Im Western bündelten sich die Widersprüche und Träume der USA als Land der Demokratie und der Gewalt, der (meist verleugnete) Genozid an den Ureinwohnern trifft hier auf das Hohelied der gemeinschaftlich erbauten Zivilisation und die Legende vom unbändigen Freiheitsdrang. Dabei entwickelte sich um dieses populäre Genre eine Filmsprache, die weltweit – und weit über die Grenzen des Western hinaus – die Entwicklung des Kinos mitbestimmte. In der Sammlung des Filmmuseums ist kein anderes Genre so stark vertreten, und so liefert das bislang umfangreichste Modul der regelmäßigen Reihe Collection on Screen bis 30. Juni einen Querschnitt der Entwicklung des Western im 20. Jahrhundert. Vom stummen Pionier-Epos The Covered Wagon (1923) über die reiche Hochblüte nach dem Zweiten Weltkrieg und die anschließenden Revisionen von New Hollywood hin bis zu Ang Lees Südstaaten-GuerillaSaga Ride With the Devil (1999).
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