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Samstag, November 23, 2024

Kartografie der 1960er Jahre – Mapping the 60s im MUMOK

©mumok | Bildrecht, Wien2024

Die mumok-Ausstellung „Mapping the 60s“ liegt die Überlegung zugrunde, dass maßgebliche gesellschaftspolitische Bewegungen des 21. Jahrhunderts ihre Wurzeln in den 1960er Jahren haben.

Das Ergebnis ist ein bewusst fragmentarisches Aufzeigen von historischen Regelmäßigkeiten, Verflechtungen und Zusammenhängen zwischen einzelnen Ereignissen, Künstler*innen und Werken. So beruhen etwa Black Lives Matter oder #MeToo laut der „Mapping the 60s“ auf den antirassistischen und feministischen Aufbrüchen der Sechziger, und nicht anders verhalte es sich mit den aktuellen Diskussionen um Krieg, Mediatisierung und Technisierung, Konsumismus und Kapitalismus. 

Ausstellung

Die Entwicklungen der 1960er-Jahre im Allgemeinen und die Ereignisse um 1968 im Besonderen sind nicht nur in sozialer und politischer Hinsicht paradigmatisch, sie sind auch von zentraler kulturpolitischer Bedeutung. In Wien wurde 1962 das Museum des 20. Jahrhunderts als Vorläufer des mumok gegründet, dessen Sammlungsschwerpunkte – Pop Art, Nouveau Réalisme, Fluxus, Wiener Aktionismus, Performancekunst sowie Konzeptkunst und Minimal Art – auf den künstlerischen Strömungen der 1960er-Jahre liegen. Und selbst wenn wir uns fragen, in welcher Form wir heute Kunstgeschichte aufarbeiten und produktiv machen können, so stoßen wir ebenfalls auf Debatten, die bis in diese Zeit zurückreichen. 

©R. Hamilton. All Rights Reserved, Bildrecht, Wien 2024
©R. Hamilton. All Rights Reserved, Bildrecht, Wien 2024

Parallel zu den gesellschaftspolitischen Aufbrüchen dieses Jahrzehnts entwickelten Theoretiker wie Michel Foucault oder Jacques Derrida ein neues Verständnis von Geschichte, historischem Wissen und Historizität. Modelle der Linearität und der ungebrochenen Progression waren obsolet geworden und es wurde erkannt, dass sich historische Kunstwerke und Konzepte nicht vorbehaltslos und unreflektiert in die Gegenwart überführen lassen. 

Diesen Erkenntnissen folgend unternimmt Mapping the 60s den Versuch einer selektiven Kartografie der 1960er-Jahre: weg von einem linearen Geschichtsmodell hin zu einer Konzentration auf spezifische diskursive Knoten und Beziehungsgeflechte. Das Ergebnis ist ein bewusst fragmentarisches Aufzeigen von historischen Regelmäßigkeiten, Verflechtungen und Zusammenhängen 


INFO
Bis 1. 2. 25
mumok.at

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