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Sonntag, November 3, 2024

Die neue Sachlichkeit – Glanz und Elend im Leopold Museum

Das Leopold Museum zeigt erstmals in Österreich eine umfassende Ausstellung zur deutschen Neuen Sachlichkeit. – RUDOLF SCHLICHTER, Margot, 1924 ©Stiftung Stadtmuseum Berlin, Foto: Michael Setzpfandt, Berlin© Viola Roehr von Alvensleben, München

Die Schau „Glanz und Elend“ präsentiert das neusachliche Kunstschaffen im Deutschland der 1920er- und 1930er-Jahre anhand von circa 150 Exponaten aus zahlreichen internationalen Museen und Privatsammlungen, darunter rund 100 Gemälde, etwa 40 Arbeiten auf Papier sowie Fotografien und Archivmaterial.

Die Kunstrichtung der Neuen Sachlichkeit geht auf die 1925 von Gustav Friedrich Hartlaub in der Städtischen Kunsthalle Mannheim organisierte Ausstellung „Die Neue Sachlichkeit. Deutsche Malerei seit dem Expressionismus“ zurück. Sie stand im Gegensatz zu dem nach Innerlichkeit strebenden Expressionismus, dessen individualistisches Modell nicht in der Lage war, die geistige und politische Krisensituation bzw. deren Wirklichkeiten zu protokollieren. Hartlaub, von 1923 bis zu seiner Entlassung im Zuge der repressiven nationalsozialistischen Kulturpolitik im Jahr 1933 Direktor der Kunsthalle Mannheim, unterschied innerhalb der Neuen Sachlichkeit zwei Strömungen: eine politisch ausgerichtete linke, bestimmt durch Zivilisationskritik und einen kritischen Verismus, sowie eine rechte, geprägt durch klassizistisch-neuromantische Tendenzen.

GEORGE GROSZ Grauer Tag, 1921 – Staatliche Museen zu Berlin, Neue Nationalgalerie, 1954 erworben durch das Land Berlin Foto: Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie/Andres Kilger © Estate of George Grosz, Princeton, N.J./Bildrecht, Wien 2024
GEORGE GROSZ Grauer Tag, 1921 – Staatliche Museen zu Berlin, Neue Nationalgalerie, 1954 erworben durch das Land Berlin Foto: Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie/Andres Kilger © Estate of George Grosz, Princeton, N.J./Bildrecht, Wien 2024

Die in 13 Themenbereiche gegliederte Ausstellung widmet sich einem essentiellen Kapitel künstlerischer Produktion im Deutschland der Zwanziger- und Dreißigerjahre des 20. Jahrhunderts. Vom Ausgangspunkt der Schau, der Verarbeitung der Kriegserfahrungen des Ersten Weltkriegs durch Künstler wie Otto Dix, George Grosz, Karl Hubbuch oder Rudolf Schlichter bis zu den Folgen des Börsenkrachs von 1929, der Machtergreifung der Nationalsozialisten und dem unmenschlichen Schrecken des Holocaust.


INFO
Bis 29. 9. 24
leopoldmuseum.org

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