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Samstag, Juli 27, 2024

Die Ostregion im Festivalfieber

Wer als 16-Jähriger am ersten Tag nach den Sommerferien kein einziges neues Armband vorzuweisen hat, das einen Festivalbesuch bezeugen könnte, gerät mitunter in Verlegenheit. Mit den Jahr(zehnt)en büßen Festivals nur für wenige an Anziehungskraft ein, wenn sich auch die Gründe für einen Besuch verschieben mögen. Hardcore-Festivalgänger planen schon ein halbes Jahr im Voraus, verfolgen, welche Bands bestätigt werden, richten rechtzeitig das Zelt her und scha en sich neue Gummistiefel an. Light-Varianten wie Ein-Tages-Pässe sind nicht weniger beliebt. Jedenfalls ist die Auswahl an Musikfestivals in der Ostregion enorm.

AUF NIEDERÖSTERREICH FREQUENZ. Unter dem Motto „15 Years of Festival Madness“ feiert das FM4-Frequency-Festival in der vierten Augustwoche in St. Pölten ein Jubiläum. Auf dem Line-up stehen heuer so unterschiedliche Künstler wie Hip-Hopper Casper, die Metalband Bad Religion und die Indie-Newcomer DAWA. 2009 zog man in die niederösterreichische Landeshauptstadt um, nachdem sich der vorherige Austragungsort nahe Salzburg mehrfach als nicht tauglich erwiesen hatte: Einmal hatte nach starkem Regenfall ein Traktor die Besucherautos aus dem Matsch ziehen müssen. Auch das festivaltypische Dosenmüllproblem ist man mit dem Umweltkonzept „Green Stage“ angegangen. Auf dem dreitägigen Festival und dem angeschlossenen Campingplatz kann man so ungestört tun, was sich besonders Berufstätige von einem Festival erwarten: durchfeiern und damit kurzfristig dem Alltag entfliehen.

Ab Auf die Insel. Das Donauinselfest in Wien ist leichthin als Festival der Superlative zu bezeichnen: Über 1.500 Acts finden sich an drei Tagen auf dem 4,5 km langen Gelände ein und sorgen auf elf Bühnen für etwa 600 Stunden Programm. Im vergangenen Jahr wurden über 3 Mio. Besucher gezählt, was das DIF zum größten Musikfestival der Welt macht. Speziell ist neben der Größe aber die auf der Insel gebotene musikalische Vielfalt: Während heuer Rockröhre Anastacia auf der Festühne einheizt, legt das schwedische Albatraoz-Wunder AronChupa auf der Electronic-Bühne auf. Middle of the Road hoffen darauf, dass die Schlager & Oldies-Bühnenbesucher auch nach 40 Jahren ihren Evergreen Chirpy Chirpy Cheep Cheep noch mitsingen können. Im Ö1 Kultur-Zelt gehen es die Mundart-Soul-Erfinder 5/8erl in Ehr’n betont lässig an. Und irgendwo dazwischen dröhnen Opus ihr Live is Lifeüber die Insel. Platz für Nachwuchskünstler bietet seit sechs Jahren der Rock the Island Contest, bei dem in vier Genres jeweils drei Slots für die großen Bühnen vergeben werden. Das eigentliche Highlight des Festivals ist damit aber noch immer nicht genannt: Es herrscht freier Eintritt.

Festivalreigen in Wiesen. Wesentlich überschaubarer geht es in der Ottakringer Arena im burgenländischen Wiesen zu, welches selbst gerade einmal 2.800 Einwohner zählt. Das Festivalgelände besteht seit 1976 und ist nicht nur der angrenzenden Erdbeerfelder wegen beliebt. Auf einer einzigen, fixierten Bühne finden hier zu unterschiedlichen Sommerzeiten jährlich sechs Festivals sowie diverse Einzelkonzerte statt. Der Zuschauerraum ist durch ein Zelt teilüberdacht, was Wetterverstimmungen erfolgreich trotzt. Den erwarteten Campern ist dennoch ein Sommerwetter zu wünschen, das seinem Namen Ehre macht.

Frequency ST. PÖLTEN/NÖ, 20.8. – 22.8.

Auf dem VAZ-Gelände in der Landeshauptstadt findet das FM4-Frequency-Festival seit 2009 statt. Die britische EDM-Formation The Prodigy tritt heuer dort auf. frequency.at

Donauinselfest Wien, 26.6. – 28.6.

Das größte Open-Air-Festival der Welt findet jährlich im Juni auf der Wiener Donauinsel statt. Auf elf Bühnen werden insgesamt 600 Stunden Programm geboten. donauinselfest.at

Picture On Bildein / Bgld., 7. 8.–8. 8.

Ein Festival mit besonders familiärem Flair: Seit 2000 treten Musikstars im Zentrum der burgenländischen Gemeinde auf. Heuer steht die österreichische Sensationsband des vergangenen Jahres, Wanda, auf dem Programm. pictureon.at

Sunsplash Wiesen / Bgld., 3. 7.

Rhythmische, tanzbare Musik und eine gechillte Atmosphäre verspricht das Kurzfestival. Main Act ist der Hamburger Allroundmusiker Jan Delay, der mit seiner Band Disko No. 1 einheizt. wiesen-festivals.at/ sunsplash

Nova Rock Nickelsdorf / Bgld., 12. 6.–14. 6.

Das Musikfestival mit offenkundigem Schwerpunkt feierte auf den Pannonia Fields im vergangenen Jahr sein 10-jähriges Bestehen. Heuer sind die US-amerikanische Glam-Metal-Band Mötley Crüe und die deutschen Punklegenden Die Toten Hosen am Start. novarock.at

Nova Jazz & Blues Night Wiesen / Bgld., 11. 7.

Die Jazzauflage am bekannten Festivalort hat sich seit 1976 einen Kultstatus erarbeitet. Für heuer stehen acht Acts auf dem Programm. Höhepunkt ist der Auftritt der unverwechselbaren US-amerikanischen Sängerin Marla Glen. njbn.at

Two Days A Week Wiesen / Bgld., 17. 7.–19. 7.

Nach einer einjährigen Auszeit dauert das Festival heuer sogar drei Tage. Dabei: die irisch-amerikanische Folk-Rock- Band Flogging Molly. wiesen-festivals.at/two_days_a_week

Urban Art Forms Wiesen / Bgld., 18. 6.–20. 6.

Der Pionier unter den elektronischen Musikfestivals in Österreich kehrt heuer unter dem Motto „Back to Where Your Heart Beats“ nach Wiesen zurück. urbanartforms.at

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