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Freitag, März 29, 2024

„Ich will mit Thiem Davis Cup spielen“

Es ist Frühsommer in der französischen Hauptstadt Paris und wie jedes Jahr in dieser Zeit dreht sich in der Metropole zwei Wochen lang alles um die gelbe Filzkugel, wenn die besten Tennisspieler der Welt auf der roten Asche von Roland Garros um Grand- Slam-Ehren kämpfen. Österreichs Superstar Dominic Thiem schaffte es in diesem Jahr bis ins Semifinale. Nur wenige Kilometer von der berühmten Tennisanlage entfernt, im modernen Business-Viertel La Défense, kämpfte zur selben Zeit ein 13-jähriger Donaustädter bei den Longines Future Tennis Aces ebenfalls um den Finaleinzug. Paul Werren und 19 andere Burschen aus der ganzen Welt, ihres Zeichens die besten ihrer Altersklasse, folgten der Einladung des Schweizer Uhrenherstellers, um in die Fußstapfen ihrer großen Vorbilder zu treten. Das perfekt organisierte Nachwuchstennisturnier hat bereits eine mehrjährige Tradition, Österreich war heuer zum ersten Mal vertreten. Der Österreichische Tennisverband entsandte den Wiener Paul Werren für die Reise nach Paris.

Fokussiert. „Als ich erfahren habe, dass ich hier mitspielen darf, war das ein riesiger Ansporn für mich, um noch härter zu trainieren“, erzählt Werren in einer Spielpause. Nervös ist er ob seiner ersten großen internationalen Erfahrung nicht. „Die Atmosphäre ist extrem cool“, zeigt er sich begeistert. „Und zum ersten Mal spiele ich mit Ballkindern“, ergänzt er stolz. Für einen 13-Jährigen ist er sehr fokussiert, aber wirkt nicht krampfhaft ehrgeizig, und liebt das, was er tut. „Paul lebt Tennis. Für seine Lebensschule ist dieses Erlebnis hier unbezahlbar“, wirft sein Coach Martin Pauer ein. Der 13-jährige Wiener hat seine Ziele klar abgesteckt: „Ich möchte es später nach Roland Garros schaffen. Und für Österreich mit Dominic Thiem Davis Cup spielen.“ Beobachtet man Werren und Pauer, fällt auf, wie achtsam Pauer mit seinem Schützling umgeht.

Respekt und toleranz. Das Miteinander wird auch bei den Longines Future Tennis Aces groß geschrieben. Wenn Jugendliche aus der ganzen Welt aus völlig unterschiedlichen Kulturen und Ethnien zusammentreffen, ist ganz schön was los. „Obwohl ich mich nicht mit allen verständigen kann, haben wir hier jede Menge Spaß. Wir spielen abseits des Courts Fußball oder Tischtennis. Unsere gemeinsame Sprache ist der Sport“, erzählt Paul Werren. In Zukunft möchte er auch mehrere Sprachen beherrschen. Genauso wie sein großes Vorbild Roger Federer. Der Anfang ist gemacht. In den Gruppenspielen motivierte er sich noch mit einem wienerischen „Kumm jetzt, Oida!“, im Semifinale schon mit einem mondänen „Allez!“.

Interview:

Der ehemalige spanische Tennisspieler Àlex Corretja stand Pate für die Top-Talente aus aller Welt.

Was denken Sie, wenn Sie dieses Turnier beobachten?

Hier wird ein Profiturnier für Nachwuchsspieler simuliert, das ist einzigartig. Es ist ein Mini-Roland-Garros. Schon als junger Spieler kann man hier gegen Gleichaltrige aus anderen Kulturen und Ländern mit unterschiedlichen Spielstilen Erfahrungen sammeln. Das ist für später sehr wichtig.

Was bedeutet es für die Zukunft, ein derartiges Turnier in diesem Alter zu bestreiten?

Wer von seinem Landesverband für dieses Turnier nominiert wird, hat definitiv das Zeug, später Tennisprofi zu werden. Ob es tatsächlich gelingt, kann man jetzt nicht sagen. Das hängt dann noch von Millionen von Dingen ab.

Kann man Ihren Spielstil als Jugendlicher mit dem heutigen vergleichen?

Die Jungs heutzutage schlagen viel härter und sie verhalten sich auf dem Platz schon jetzt wie Profis. Das finde ich gut.

Warum ist es Ihnen wichtig, mit jungen Menschen zu arbeiten?

Kinder sind unsere Zukunft. Es ist mir wichtig, für sie da zu sein und ihnen meine Erfahrungen aus unterschiedlichsten Situationen weiterzugeben.

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