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Samstag, Juli 27, 2024

Neuanfang auf Schiene

Text: Andreas Cavar Fotos: Bubu Dujmic

Über seinen Traumjob musste sich Christoph Pfandler nie lange Gedanken machen. „Seit meiner Jugend ist es eine Leidenschaft von mir, besondere Kleidungsstücke aufzuspüren“, erzählt er. 1999 machte er seine Passion schließlich zum Beruf und gründete das Vintage- und Second-Hand-Geschäft „polyklamott“ unweit der U4-Station Pilgramgasse. Im Jänner 2000 folgte die Eröffnung. Angeboten wird Vintage-Kleidung zu leistbaren Preisen, aber auch stylische Accessoires wie Brillen oder Schmuck – „fast ausschließlich Einzelstücke“, erklärt Pfandler stolz.

Abschied. Wo heute modebewusste Menschen auf der Suche nach ausgefallener Kleidung und einzigartigen Vintage-Teilen fündig werden, soll in den kommenden Jahren ein Aufgang für die neue U2 entstehen. Das polyklamott wird daher Ende April seine Zelte in der Hofmühlgasse abbrechen und bereits Anfang Mai an einen neuen Standort übersiedeln.

Projekt. Das Linienkreuz U2/U5 ist das wichtigste Infrastrukturprojekt, das die Stadt Wien in den nächsten Jahren bewegen wird. Auch die Bewohner rund um die Station Pilgramgasse werden von den neuen Verbindungen profitieren. Die U4-Station wird mit der U2-Verlängerung zu einem wichtigen Öffi-Knoten, was auch neue Kundschaft für die Geschäfte in der Gegend bringen wird. Für Pfandler war die Nachricht vom Abriss zunächst dennoch „ein großer Schock“. Vor allem die Verwurzelung des Geschäfts im Grätzl ist enorm: „Das polyklamott war immer ein Ort des Austauschs und der Begegnung. Wir machen hier regelmäßig kulturelle Veranstaltungen und sind im Bezirk mittlerweile sehr bekannt.“

Neuanfang. Die Wiener Linien waren bemüht, alle Mieter in dieser schwierigen Situation individuell zu unterstützen. Auch bei der Suche nach einem neuen Standort wurde Hilfe angeboten. Für Pfandler war jedoch klar, dass ihm dies niemand abnehmen kann. Er hatte klare Vorstellungen und suchte aufgrund der engen Verbindung zu seinem Grätzl einen Standort zwischen Naschmarkt und Mariahilfer Straße. Nach zwei Jahren wurde er schließlich in der Mollardgasse 13 fündig – nur wenige Meter vom bisherigen Standort entfernt. „Ich bin sehr glücklich mit dieser Lösung, weil mich Kunden, die das Geschäft vor Ort suchen, leicht finden können. Das stimmt mich sehr positiv für die Zukunft“, zeigt sich Pfandler erleichtert. Die Wiener Linien ermöglichen es dem polyklamott-Chef, die Auslagen in der Hofmühlgasse noch bis zum Abriss zu nutzen, um Kunden auf den neuen Standort aufmerksam zu machen. Später kann er auch auf dem Bauzaun für seinen neuen Standort werben. Das neue Geschäftslokal ist mit 168 Quadratmetern und zwei Etagen zudem deutlich größer als der bisherige Standort. Diesen Umstand will Pfandler nutzen, um zu wachsen: „Wir haben dort mehr Platz, können anders arbeiten und auch mehr anbieten.“ Die Eröffnungsfeier steigt am 4. Mai. Nun gilt es nur noch, in der neuen Filiale einen Platz für den Retro-Verkaufsautomaten zu finden, quasi ein Aushängeschild des Geschäfts, „aber ich bin zuversichtlich, dass wir auch dafür eine Lösung finden werden“, so Pfandler.

Info: polyklamott.at, fb.com/polyklamott,

instagram.com/polyklamott

 

Mollardgasse 13

1060 Wien

Montag bis Freitag: 12:00 – 19:30

Samstag: 11:00 – 18:00

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