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Sonntag, November 24, 2024

Ohne Batman keine Party – Barbara Kaudelka feiert die Nordlichtnananananananacht

©Carina Antl

Mitte Mai sorgten außergewöhnlich starke Sonnenwinde für ein astronomisches Himmelsspektakel, das in unseren Breitengraden Seltenheitswert hat: Polarlichter. Auch in und um Wien konnte man die faszinierende Aurora borealis in Violett und Grün über das Firmament tanzen sehen.

Die sozialen Medien wurden mit Bildern geflutet, Telefonleitungen liefen heiß und spontane Fahrgemeinschaften formierten sich, um die Himmelsgucker aus der Stadt in die weniger „lichtverschmutzte“ Zone zu bringen. Oh, what a night! Ein magisches Ballett, das niemanden kaltlässt, der es zu Gesicht bekommt. Teil des Faszinosums ist ja, wie Menschen mit diesem Erlebnis umgehen, was es in ihnen auslöst. Manche werden still, ehrfürchtig gar vor dem oftmals ersten Kontakt mit der Aurora; empfinden die Magie des Kosmos und spüren, wie winzig klein wir doch in die Unendlichkeit des Universums eingehüllt sind. Andere machen daraus ein handfestes Party-Happening. So auch meine Freundin T., die mir quasi im Live-Ticker Fotos und Videos schickte; vom Himmel, vom Dancefloor, vom Buffet.

Ich für meinen Teil gehöre zur Fraktion Stille und ignorierte das Dauergebrumme in meiner Hosentasche, um mich ganz oldschool dem Moment im Hier und Jetzt zu widmen. Am nächsten Tag kam er dann, der Anruf.
„Wo waaaarst du? Wir waren hier voll am Start! Tequila, Schokotorte, Horsd’œuvre!“, schwärmte meine Freundin noch ziemlich restfe… begeistert. Ich erzählte ihr, dass ich mich solo auf den Weg gemacht hatte, um das Aurora-Spektakel in Ruhe am Kahlenberg zu verfolgen, und schickte ihr ein Foto, das ich in Langzeitbelichtung geschossen hatte und auf das ich bis heute stolz bin, weil ich es irgendwie geschafft hatte, eine Fledermaus vor den Polarlichtern einzufangen. Episches Fotomaterial – ich war der Hero in meiner Fledermausfans-WhatsApp-Gruppe!
„Du und dein Flattervieh-Fimmel“, schmunzelte T., die als Freundin seit Kindertagen um mein Herz für Fledermäuse weiß und mich manchmal liebevoll auf der Schaufel hat. Doch diesmal hieß es The Dark Knight Rises: „Meine liebe Königin der Nacht, ohne Batman keine Party! Ohne die Kraft der Fledermaus wärt ihr gestern ganz schön auf dem Trockenen gesessen!“ True Story: Die sogenannte Kleine Mexikanische Blütenfledermaus ernährt sich nämlich vom Nektar der Agaven, jener Pflanzen, die den Grundstoff zur Herstellung von Tequila liefern. Gleichzeitig sorgt der Flatterich für die Bestäubung und letztlich dafür, dass sich die Agave fortpflanzt. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ergo: Ohne Fledermäuse gäbe es keinen Tequila. Überraschtes Lachen am anderen Ende der Leitung: „Ha! Wie gut, dass es heute Nacht wieder Polarlichter zu sehen gibt“, rief T. fröhlich in den Hörer. „Dann machen wir halt eine Batman-Themen-party draus! Komm vorbei – und bring Tequila mit!“ Wer könnte so eine Einladung schon ausschlagen? ;)


Barbara Kaudelka ist Schauspielerin, Tonstudiosprecherin, Medienmensch und vormagazin-Kolumnistin.
Bild: ©Michael Taborsky

Barbara Kaudelka ist Schauspielerin, Tonstudiosprecherin, Medienmensch und vormagazin-Kolumnistin.
Bild: ©Michael Taborsky

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