Auf Initiative des Wiener Städtischen Versicherungsvereins wird der Wiener Ringturm heuer zum Symbolträger eines grenzüberschreitenden Kulturaustauschs. Das Kunstwerk „Weitblick“ von Mihael Milunović steht für einen kulturellen Dialog zwischen Österreich und Serbien.
In der zehnten Auflage der Ringturmverhüllung finden sich die Betrachter vor einem mächtigen Bergmassiv wieder. Milunovićs Werk kann sehr vielfältig gelesen werden und spricht zugleich eine universelle Sprache. Ein blauer Berg beherrscht das Bildmotiv. Auf ihm bemüht sich ein roter Zug, den steilen Weg zur Spitze zu erklimmen. Die zahlreichen Blautöne im Gemälde lassen das Bild mit dem Himmel über der Stadt verschmelzen. Während die Spitze des Ringturms von den Wienern als Wetterinformation geschätzt wird, bleibt die Bedeutung des Masts auf der Bergspitze von Milunovićs Berg zunächst verborgen.
Der 1967 geborene Belgrader stammt aus einer Künstlerfamilie. Die Kindheitserfahrungen im Atelier der Eltern und sein frühes Interesse an Geografie und Maschinenbau sowie an der Malerei von Größen wie Tizian oder De Chirico hinterließen auch in seinem Werk „Weitblick“ Spuren. Milunović studierte an der Belgrader Fakultät für bildende Kunst und anschließend an der École Nationale Supérieur des Beaux-Arts in Paris. Seine Arbeiten sind multidisziplinär und umfassen eine große Bandbreite an unterschiedlichen Ausdrucksweisen – von Malerei, Zeichnung und Fotografie bis hin zu Skulpturen und Installationen.