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Mittwoch, Oktober 23, 2024

Wien auf Schiene – Die Oberbauwerkstätte in Simmering

©Wiener Linien

Das Wiener Straßenbahnnetz ist das sechstgrößte der Welt. In der Oberbauwerkstätte der Wiener Linien in Simmering werden die Schienen und Weichen für das Bimnetz gefertigt.

Rund 420 Kilometer – das entspricht etwa der Fahrstrecke von Wien bis Wörgl – ist das Straßenbahnnetz der Wiener Linien lang. Hinzu kommen rund 1.100 Weichen, jede davon ein Unikat. Sowohl bei Schienen als auch bei Weichen handelt es sich um Verschleißteile, vergleichbar mit Bremsbelägen, die regelmäßig ausgetauscht werden müssen. Bei Schienen beträgt die Lebensdauer – je nach Belastung – zwischen zehn und 45 Jahre. Eine Weiche muss in der Regel nach 15 Jahren getauscht werden. Alle Schienen und Weichen für das Bimnetz der Wiener Linien werden in der Oberbauwerkstätte in Simmering gefertigt.

In der Fertigungswerkstätte sind 110 Mitar­beiter*innen tätig. Allein im Jahr 2024 wurden hier circa 1.100 Tonnen Stahl bearbeitet und 8,6 Kilometer Gleise für das Öffi-Netz hergestellt, dazu kommen 53 Weichen. – ©Wiener Linien
In der Fertigungswerkstätte sind 110 Mitar­beiter*innen tätig. Allein im Jahr 2024 wurden hier circa 1.100 Tonnen Stahl bearbeitet und 8,6 Kilometer Gleise für das Öffi-Netz hergestellt, dazu kommen 53 Weichen. – ©Wiener Linien

Know-How

In der Fertigungswerkstätte sind 110 Mitar­beiter*innen tätig. Allein im Jahr 2024 wurden hier circa 1.100 Tonnen Stahl bearbeitet und 8,6 Kilometer Gleise für das Öffi-Netz hergestellt, dazu kommen 53 Weichen. Außerdem ist das Team für die Wartung der Straßenbahnweichen mithilfe von stationären Solar-Schmieranlagen zuständig und ist auch Teil der akuten Gebrechens­behebung. Die Schienen werden in 15 und 18 Meter langen Stücken per Bahn angeliefert und zunächst in der Fertigungshalle bearbeitet. Dort werden sie geschnitten, gebohrt, gebogen und wenn notwendig gefräst. Jede Weiche, die hier gebaut wird, ist eine Sonderanfertigung. Ganz speziell sind die Doppelkreuzweichen, sogenannte „Engländer“, von denen es im ganzen Wiener Öffinetz nur sieben Stück gibt. Bei der Fertigung kommen unterschiedlichste Maschinen zum Einsatz, darunter CNC-Fräsen, CAM-Bohranlagen, Großsägen, Schienenbiegen, Elektroschweißanlagen und ein Schweißroboter. Alle Großmaschinen sind mit einem Steuerungscomputer ver­sehen. Für die Bedienung und Umsetzung ist viel spezielles Know-how notwendig.

Die Wiener Linien sind immer auf der Suche nach qualifizierten Mitarbeiter*innen, auch im Bereich Gleisbau. Alle Infos zu den ausge­schriebenen Stellen und dem Bewerbungsprozess gibt es auf wienerlinien.at/karriere. – ©Wiener Linien

Transport

Die Schienen und Weichen werden gemäß Fertigungsplan in der Montagehalle vorgefertigt, komplett zusammengebaut und dann in Transportgrößen zerlegt. Mit ein bis zwei Kränen werden die Weichen und Gleise auf die Transportfahrzeuge geladen. Eine komplette Weichenkonstruktion wiegt bis zu 16 Tonnen. Der Transport der fertigen Gleisanlagen erfolgt nachts und erfordert den Einsatz vieler Wiener Linien-Mit­arbeiter*innen und mehrerer Begleitfahrzeuge, bevor die Gleise schlussendlich an ihrem Bestimmungsort verbaut werden können.


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