Das Filmarchiv Austria würdigt den kubanischen Regisseur und Drehbuchautor Tomás Gutiérrez Alea (1928-1996) von 6. bis 20. April 2017 mit einer umfassenden Retrospektive im Metro Kinokulturhaus. Präsentiert werden 15 seiner Filme, darunter Klassiker des Weltkinos wie „Historias de revolución" (1960), „La Muerte de un burócrata" (1966) oder „Fresa y chocolate" (1993).
Geboren am 11. Dezember 1928 in Havanna versuchte sich Alea bereits mit 18 Jahren mit einer 8mm-Kamera als Filmemacher. Schon früh fiel der Entschluss, Filmregisseur zu werden. Als Studienkollege Fidel Castros absolvierte er zwar das vom Vater geforderte Jusstudium, lehnte jedoch eine Karriere als Anwalt ab. Stattdessen reiste er 1951 mit Julio García Espinosa nach Rom, wo er die Filmschule besuchte. Vom Neoverismo beeinflusst, kehrte Alea 1953 nach Kuba zurück und wurde Mitglied der Kulturorganisation Nuestro Tiempo.
Erster Welterfolg
Ihr gehörten auch spätere Filmschaffende an, mit denen er drei Monate nach dem Sieg der Revolution 1959 das staatliche Filminstitut ICAIC aufbaute. Seinen ersten Welterfolg als Regisseur landete er 1966 mit der bissigen Gegenwartssatire „La Muerte de un burócrata". In den 1970er-Jahren tauchte Alea in die kubanische Geschichte ein. 1976 gelang ihm mit „La última cena" (1976) eine Abrechnung mit der Epoche der Sklaverei.
Nach seiner Erkrankung 1990 unterstützte ihn sein Freund Juan Carlos Tabío bei der Realisierung seiner letzten Filme. Am 16. April 1996 starb der Regisseur an den Folgen seines Lungenkrebsleidens im Alter von 67 Jahren in Havanna.
Den Auftakt der Schau bildet die österreichische Erstaufführung von „Titón" (2008), dem bewegenden Regiedebüt der Schauspielerin Mirtha Ibarra, die 23 Jahre an der Seite Aleas verbrachte und in fünf seiner Spielfilme mitwirkte. Sie wird von 6. bis 11. April bei den Filmvorführungen anwesend sein.
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