Interview: Anna Ignatovich / Foto: ©Anna Ignatovich, Bild von Axel Koschier
Galeristin Victoria Dejaco will mit ihrem Start-Up simplify.art Prozesse im Kunstmanagement optimieren.
Wir treffen Victoria Dejaco in der Ballgasse 6 in ihrer Galerie im Herzen Wiens. Gegründet hat sie diese 2020 mit Michael Wonnerth-Magnusson mit dem Ziel, einen Ort des intellektuellen Austauschs und der persönlichen Begegnung zu schaffen.
vormagazin:
Wie bist du eigentlich Galeristin geworden?
Victoria Dejaco:
Durch Michael Wonnerth-Magnusson. Wir kannten uns lose über gemeinsame Freundeskreise und haben in derselben Szene kuratiert. Die Galeriearbeit macht uns beiden viel Spaß, weil wir tatsächlich gerne Kunst vermitteln. Es ist schön, die Verantwortung und die Aufgaben zu teilen. Und bei mir kommt dann ja auch noch ein Start-Up oben drauf. (lacht)
Was macht dein Start-up simplify.art?
Wir bieten die einzige Inventar-Datenbank für Kunst, die in der Basisversion gratis ist. Auch die einzige, mit der man Daten austauschen kann, also die für Kollaboration und Datenweitergabe auch im Fall von Verkäufen gemacht ist. Und seit Mai haben wir das erste sichere Zahlungssystem für Künstler*innen, die ihre Kunst über Instagram oder anders online verkaufen. Wir prüfen und begleiten die Interaktion zwischen Sammler*in und Künstler*in und zahlen das Geld erst aus, wenn beide mit der Transaktion zufrieden waren. Wir werden noch dieses Jahr Versicherungen einbinden und nächstes Jahr auch Kunsttransporte.
Was hat dich dazu gebracht, simplify.art zu gründen?
Ich war einfach unzufrieden mit allem, was ich zur Verfügung hatte in meinen unterschiedlichen Jobs.
Wie würdest du generell die Wiener Kunstszene und den lokalen Kunstmarkt charakterisieren?
Den lokalen Kunstmarkt als verschlafen und konservativ im Vergleich zu anderen Metropolen. Die Wiener Kunstszene hingegen als unglaublich divers, umtriebig und mit diversen Bubbles, die alle ihren Reiz haben. Zwei fantastische Kunstschulen, Akademie und Angewandte und noch relativ günstige Lebensbedingungen bilden den perfekten Nährboden für eine fantastische Szene.