Bild: ©Hunt Slonem
Der US-amerikanische Maler, Bildhauer und Druckgrafiker Hunt Slonem stellt erstmals in Österreich aus und zeigt im Bank Austria Kunstforum farbstarke Werke aus den vergangenen vier Jahren. Slonems Kunst folgt einem Prinzip der Einfachheit. Mit gezielter Reduktion schafft er beeindruckende Werke, in denen wenige Elemente eine kraftvolle Wirkung erzielen. Diese Schau sollte man nicht versäumen!
Einfachheit
Slonems Kunst folgt einem Prinzip der Einfachheit. Mit gezielter Reduktion schafft er beeindruckende Werke, in denen wenige Elemente eine kraftvolle Wirkung erzielen. Jedes Tier – sei es ein Hase oder ein Schmetterling – trägt zur harmonischen Gesamtkomposition bei und erzeugt eine faszinierende Monokausalität in seiner Kunst. So evoziert das Setzen einer Tierform die nächste, und wieder die nächste und so weiter. Das mag an die berühmteste Tautologie der modernen Kunst erinnern, aus Gertrude Steins Gedicht „Sacred Emily“ von 1913 – „Rose is a rose is a rose is a rose“. So ist also ein Hase ein Hase ein Hase und so weiter. Der Name des Tieres verkörpert genau dessen Bild und die damit verbundenen Emotionen. Schon der Kunstkritiker Clement Greenberg setzte sich in seiner Schrift „Die Essenz der Moderne“ für Reinheit ein und plädierte für die Befreiung der Bildenden Kunst von Literatur und Philosophie. Die Kunst sollte eine Wirkung als solche erzielen und keine gemalte Literatur sein wie bei den Surrealisten. So galt Jackson Pollock als wesentlicher Bezugspunkt einer neueren Kunst, in der Einfachheit genauso wichtig war wie Strukturen ornamentaler Gestaltung. Dem bedeutenden Renaissance-Architekten und Maler Leon Battista Alberti nach ist Schönheit ein idealer Zustand. Nichts in einer Architekturkomposition darf hinzugefügt oder eliminiert werden. In diesem Sinne entstehen auch die Gemälde von Slonem. Sein Bildvokabular folgt einer bewussten Reduktion und seine Darstellungen sind von einer spielerischen Präzision geprägt.
INFO
Bis 22. 9. 2023
Freyung 8, 1010 Wien
kunstforumwien.at