Bild: ©Mischa Nawrata
Das Jüdische Museum Wien, ein Museum der Wien Holding, zeigt bis 29. September die Ausstellung „Die letzten Tage der Demokratie“ mit Werken von Deborah Sengl und Texten von Lydia Haider. Die Ausstellung ist nicht nur eine Hommage an den großen Schriftsteller und Satiriker Karl Kraus, der heuer 150 Jahre alt geworden wäre, sondern auch ein Appell an die Gesellschaft.
Kontext und Verantwortung
In Zeiten, in denen in ganz Europa Parteien erstarken, die Grundrechte in Frage stellen, mit Hass Politik machen und die Gesellschaft weiter spalten, trägt das Jüdische Museum Wien eine besondere Verantwortung. Es verwahrt das Erbe der ehemals drittgrößten jüdischen Gemeinde Europas, einer Gemeinde, die in der Schoa fast ausgelöscht wurde. Die Objekte seiner Sammlung sind Zeugnisse davon, wohin eine Politik des Hasses geführt hat – und auch in Zukunft führen kann.
Umsetzung
Die Ausstellung „Die letzten Tage der Demokratie“ übersetzt die Essenz des Werkes von Karl Kraus ins Heute. 16 Szenen aus der 2014 von Deborah Sengl gestalteten Ausstellung „Die letzten Tage der Menschheit“ stellen den Weg zum Ende der Demokratie dar. Die künstlerisch inszenierten Ratten stehen dabei sowohl stellvertretend für jeden Menschen als auch für die Menschheit als Gesamtes. Die lyrischen Texte Lydia Haiders kommentieren die einzelnen Stationen in ihrer kraftvollen, oft auch wütenden Sprache. Zusammen schaffen sie ein zeitaktuelles Kunstwerk, eine Ausstellung über unsere Zeit und eine Mahnung an die Gegenwart. Oder, um es mit den Worten Lydia Haiders zu sagen: „Viel Freude mit der Zukunft.“
INFO
Bis 29. 9. 24
Dorotheergasse 11, 1010 Wien
Sonntag bis Freitag: 10.00 bis 18.00 Uhr
jmw.at