©Torvioll Jashari (c) Courtesy the Artist and Sadie Coles HQ, London/MASSIMODECARLO/Galerie Gregor Staiger, Zürich
Motten, Fledermäuse und Würmer nehmen das Belvedere 21 in Besitz und öffnen Tür und Tor für Häretiker*innen und Hexen: Die erste museale Einzelausstellung von Monster Chetwynd in Österreich verwebt Kunst, Geschichte(n), Theorie, Handwerk und Gemeinschaft zu einer raumgreifenden Arbeit, die speziell für das Haus entwickelt wurde.
„Märchenhaft, burlesk, kindlich und zügellos zugleich“ präsentieren sich Monster Chetwynds Environments laut Generaldirektorin Stella Rollig vom Belvedere21. Der Ausstellungstitel „Moths, Bats and Velvet Worms! Moths, Bats and Heretics!“ verweist auf die Objekte und Charaktere in der Schau: Nachtaktive Motten, Fledermäuse und Stummelfüßer bewohnen im Belvedere 21 eine Höhlenlandschaft aus Weidengeflecht, umgeben von Puppen und Figuren in einer Kulisse aus mittelalterlichen Gemälden und Symbolen. Für die Ausstellung hat Monster Chetwynd ein dichtes Geflecht von Bezügen und Referenzen ausgelegt, das im Raum unterschiedliche Visualisierungen findet: Die Motive reichen von der nonkonformen, widerständigen Figur der Hexe und kleinen Teufeln über Renaissancebilder (Barthélemy d’Eyck), groß aufgezogene Filmstills und nachtaktive Tiere bis hin zu den feministischen Regisseurinnen Catherine Breillat und Joanna Hogg, die als handgenähte Puppen anwesend sind. Chetwynds Interesse gilt den Marginalisierten der Geschichte und des Tierreichs. Übersehene Narrative und Existenzen werden herausgestellt, bekommen eine humorvolle und energische Stimme und treten als handgemachte Akteurinnen in der Ausstellung auf: etwa Häretikerinnen, also Personen, denen Abweichung in Worten und/oder Taten von der offiziellen Kirchenmeinung unterstellt und unkontrollierbare magische Kräfte und Geheimwissen zugesprochen wurden.
INFO
Bis 9. 2. 25
belvedere.at