© Christian Bissuti
Am 26. Mai verstarb Ernst Hilger im Alter von 75 Jahren. Er war eine zentrale Figur der Österreichischen Kunstszene und ein leidenschaftlicher Galerist, der den österreichischen Kunstmarkt über Jahrzehnte maßgeblich geprägt hat. Sein Lebenswerk steht für Engagement, Pioniergeist und eine tiefe Liebe zur Kunst.
Leben und Karriere des Galeristen
Ernst Hilger wurde 1949 in Wien geboren und zeigte bereits früh eine besondere Affinität zur kreativen Szene seiner Heimatstadt. Nach seinem Studium an der Universität Wien widmete er sich bald der Kunstwelt und gründete 1971 die Galerie Hilger in der Wiener Innenstadt. Die Galerie entwickelte sich rasch zu einem festen Ort für zeitgenössische Kunst und etablierte sich als Plattform für österreichische sowie internationale Künstler, so der Standard in seinem Nachruf zu Ernst Hilger.
Sein Blick für vielversprechende Talente und sein Gespür für aktuelle künstlerische Strömungen machten Hilger zu einem bedeutenden Akteur in der Kunstvermittlung. Er war bekannt für seine offenen Ohren und seine Fähigkeit, Künstlern Orientierung und Sichtbarkeit zu verschaffen. Mit seinem Engagement förderte er sowohl aufstrebende junge Talente als auch renommierte Künstler und trug wesentlich dazu bei, Österreich als ein Land mit lebendigem Kunstgeschehen zu positionieren. (Quelle: „Kunstforum“, Mai 2025)
Ernst Hilgers Einfluss auf die Österreichische Kunstszene
Die Galerie Hilger wurde nicht nur zu einem Umschlagplatz für innovative Kunst, sondern auch zu einem kulturellen Treffpunkt in Wien. Hilger verstand es, Kunst und Gesellschaft zu verbinden, und organisierte zahlreiche Ausstellungen, Kunstdialoge und Events, die das Verständnis für zeitgenössische Kunst vertieften.
Sein Beitrag reichte über die reine Kunstvermittlung hinaus. Hilger war ein Förderer der österreichischen Kunstszene im internationalen Kontext und brachte bedeutende Künstler ins Land. Seine Arbeit trug entscheidend dazu bei, die österreichische Kunstwelt international sichtbar zu machen und junge Talente zu fördern. Mehr Infos dazu sind auf der Webseite der Galerie Hilger zu finden.
Kulturstadträtin Kaup-Hasler beteuert ihr Beileid
„Ernst Hilger wusste genau, was man für den Beruf des Galeristen zuvorderst mitbringen muss: die riesengroße Liebe zur Kunst. Ernst Hilger liebte die Kunst und schätzte die kreativen und intellektuellen Zugänge, die ihm Künstler*innen eröffneten“, so Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler als Reaktion auf die Nachricht von Ernst Hilgers Tod. Sie ergänzt: „Mehr als fünfzig Jahre lang war Ernst Hilger als Galerist mit Verve und Temperament darum bemüht, andere mit dieser Begeisterung anzustecken, obwohl er sich in jungen Jahren als Betreiber des Wiener Folk-Clubs Atlantis eher eine Karriere als Musikmanager erträumt hatte.“
Bürgermeister Michael Ludwig
„Ernst Hilger war ein Leuchtturm in der Wiener Kunstszene. Er hat junge Künstlerinnen und Künstler gefördert, er hat bewährten Malerinnen und Malern ein Forum geboten. Er war innovativ, hatte stets neue, gute Ideen, hat sich nie auf seinen Lorbeeren ausgeruht. Er war immer für, seine Leute‘ da“, so der Stadtchef zum Ablebend es Galeristen. „Am vorletzten Dienstag hatte ich die Gelegenheit, im Rahmen einer Veranstaltung der Wiener Gesellschaft für Kulturpolitik gemeinsam mit Ernst Hilger und vielen Gästen aus der Kunst-Szene einen Rundgang durch seine Galerie und die aktuelle Attersee-Schau zu machen. Die Stimmung war familiär und freundschaftlich – niemand von den anwesenden Galeriegästen ahnte, dass es das letzte Mal sein sollte. Umso fürchterlicher war es, als mich die Nachricht vom plötzlichen Ableben dieses großen Wiener Kunst-Kommunikators ereilte. Die Kunsthauptstadt Wien wird Ernst Hilger nicht vergessen. Mein innigstes Beileid gilt seiner Ehefrau Karoline und den langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“
Vermächtnis
Mit dem Tod von Ernst Hilger verliert die österreichische Kunstwelt einen ihrer wichtigsten Kuratoren und Förderer. Sein innovatives Gespür, seine Leidenschaft und sein Einsatz werden noch lange nachhallen. Die Galerie Hilger bleibt als eines seiner wichtigsten Lebenswerke bestehen und wird weiterhin als wichtiger Ort für Kunst in Wien fungieren.

© Christian Bissuti