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Samstag, Oktober 5, 2024

Augenblicke, die unter die Haut gehen

Die Welt ist wieder in Wien. Seit 10. September präsentiert das WestLicht mit „World Press Photo 21, WestLicht – Schauplatz für Fotografie“ bereits zum 20. Mal die wichtigste Leistungsschau der internationalen Pressefotografie. Unbedingt anschauen!

Für die Jury steht das World Press Photo des Jahres stellvertretend für die Hoffnung in Zeiten der Pandemie. Das Bild mit dem Titel „The first embrace“ stammt vom dänischen Fotografen Mads Nissen und verdichtet die Emotionen und Entbehrungen der vergangenen Monate in einer ikonischen Momentaufnahme. Das im August 2020 aufgenommene Foto zeigt Rosa Luzia Lunardi, die 85-jährige Bewohnerin einer Seniorenresidenz in São Paulo, als sie gerade von einer Krankenschwester umarmt wird.

World Press Photo of the Year Nominee Mads Nissen, Politiken/ Panos Pictures

„The First Embrace“ – ©Mads Nissen, Denmark, Politiken/Panos Pictures

Es war die erste Umarmung nach fünf Monaten sozialer Isolation. Wie in vielen Einrichtungen weltweit waren auch in brasilianischen Pflegeheimen alle Besuche untersagt worden, um die Bewohner_innen vor einer COVID-19-Infektion zu schützen. Ermöglicht wurde die schmerzhaft vermisste körperliche Nähe letztlich durch einen sogenannten „Hug Curtain“ aus Plastik.

Mads Nissen wird bei der Eröffnung der World Press Photo-Ausstellung am 9. September im WestLicht zu Gast sein. Der 42-jährige Fotograf ist für die dänische Tageszeitung Politiken tätig und hat seine Bilder unter anderem in Time, Newsweek, CNN, National Geographic, The Guardian, Stern und im Spiegel veröffentlicht. Er wird – nach seiner 2015 preisgekrönten Arbeit über die Situation der LGBTQ- Community in Russland – bereits zum zweiten Mal für das World Press Photo des Jahres ausgezeichnet.

Die Pandemie und ihre Folgen werden auch in weiteren preisgekrönten Arbeiten – unter anderem auch in den Kategorien Sport oder Umwelt – behandelt. Daneben werden aber auch andere, das Jahr prägende Sujets wie die Proteste der Black Lives Matter-Bewegung, die verheerende Explosion eines Lagerhauses in Beirut, der Palästinakonflikt oder der Krieg zwischen Armenien und Aserbeidschan gewürdigt.

WORLD PRESS PHOTO CONTEST
Der World Press Photo Contest wird seit 1955 von der World Press Photo Foundation, einer unabhängigen Plattform für Fotojournalismus mit Sitz in Amsterdam, ausgeschrieben. Am diesjährigen Bewerb hatten sich rund 4.300 Fotograf_innen aus 130 Ländern mit mehr als 74.000 Fotografien beteiligt. Die von der jährlich wechselnden Jury in acht Kategorien vergebenen Preise gingen an 45 Fotograf_innen aus 28 Ländern.

WestLicht präsentiert diese weltweit wichtigste Leistungsschau der internationalen Pressefotografie bereits zum 20. Mal in Folge.


INFO:
bis 24. 10., WestLicht, Westbahnstraße 40, 1070 Wien, westlicht.com
Täglich 11–19 Uhr, Donnerstags 11–21 Uhr

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