Die Albertina nimmt den Titel ihrer Ausstellung ernst: Anhand von 100 Gemälden reisen die Besucher auf den Spuren Claude Monets die Seine entlang und halten an seinen Lebensstationen inne: in Paris, wo er das moderne, pulsierende Leben mit flimmerndem Licht einfing; in Argenteuil, wo er Natur und Technik miteinander in Einklang brachte; in Vétheuil, wohin er sich angesichts seiner prekären finanziellen und familiären Situation in die Einsamkeit zurückzog, um sich allein der unberührten und ursprünglichen Natur zu widmen; und schließlich in Giverny, wo er zu einem neuen ästhetischen Konzept fand, das den Impressionismus aus seiner Krise führte und der modernen Malerei den Weg bereitete. In Giverny, eine Stunde von Paris entfernt, hat Monet die Hälfte seines Lebens (1840 – 1926) verbracht und sich seinen idealen Garten angelegt. Mit Iris, Fuchsien, Pelargonien, Phlox, Tabak, Geranien – und natürlich Seerosen.
Generaldirektor Klaus Albrecht Schröder: „In der Albertina können Sie Monets gesamtes Schaffen vom Realismus über den zunächst als unfertig verspotteten Impressionismus bis hin zur Abstraktion nachvollziehen. Ein großer Schwerpunkt unserer 100 Gemälde umfassenden Ausstellung ist den Jahren in Giverny mit dem Seerosenteich, der Rosenallee und der japanischen Brücke gewidmet. Die Ausstellung ist gesegnet mit einer Reihe einzelner absoluter Meisterwerke, die wir aus über 40 namhaften internationalen Museen und Privatsammlungen als Leihgaben erhalten haben.“
TANZENDE FARBEN. Aus der Albertina selbst stammt das Bild „Der Seerosenteich“ aus der Sammlung Batliner – eine der Vorarbeiten für jene Werke, die sich in der Orangerie in Paris befinden. Weitere Leihgaben stammen aus mehr als 40 Museen und Privatsammlungen wie dem Musee d’Orsay Paris, dem Museum of Fine Arts Boston, der National Gallery London, dem National Museum of Western Art Tokyo oder dem Pushkin Museum Moskau. Die Schau zeigt auch die große Bandbreite an Motiven Monets, wobei sein Stil immer klar erkennbar bleibt. Denn natürlich ist der größte französische Impressionist vor allem ein Maler des Lichts. Die Farben scheinen zu leuchten, ja zu tanzen. Viele seiner Motive malte der Künstler auch mehrmals zu verschiedenen Tageszeiten, denn das Licht schuf immer wieder neue Perspektiven und Einblicke. Die von Heinz Widauer kuratierte Ausstellung ist chronologisch angeordnet und spannt den Bogen von vorimpressionistischen Arbeiten bis zu den letzten Werken, die in seinem Garten in Giverny entstanden sind. Monets Stil rückt dabei gegen Ende seines Lebens fast ins Expressionistische.
Die Ausstellung (bis 6. Jänner) – die erste große Monet-Schau seit über 20 Jahren in Wien – hat aufgrund des zu erwartenden Besucheransturms täglich bereits ab 9 Uhr früh geöffnet.
Info: albertina.at