Szene aus „Der Streit“. – ©Bettina Frenzel
Am 15. Februar feiert „Der Streit – Eine Untersuchung am offenen Herzen“ im Theater Scala Premiere. Ein Stück des Komödienautors Maurivaux über Isolation, Gefühle und Liebe.
Handlung
Was Marivaux, Komödienautor des frühen 18. Jahrhunderts und nach Molière meistgespielter französischer Klassiker, als höfisches Lustspiel konzipiert hat, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als ebenso radikales wie faszinierendes Experiment am offenen Herzen der beteiligten Opfer und bizarre Utopie. Bei all den charmanten Szenen, die den jugendlichen Narzissmus und die Naivität der ersten Liebe mit vergnüglicher Leichtigkeit zeichnen, lässt sich ein sadistischer Kern dieser Versuchsanordnung nicht leugnen. Marivaux heute aufzuführen bedeutet, dass man das grausame Experiment weiterdenkt – einschließlich der ethischen Fragen, die bis in die Gegenwart aktuell sind.
Ein gelangweilter Fürst wettet: Wird sich bei den seit ihrer Geburt vollständig isoliert aufgezogenen jungen Menschen beim ersten Anblick einer Person des anderen Geschlechts dieses sonderbare Gefühl namens „wahre Liebe“ einstellen oder doch nicht? Was wird passieren, wenn noch andere schöne, liebenswerte Menschen in die paradiesische Zweisamkeit platzen?
Ähnlich wie beim Shakespeare’schen Sommernachtstraum geraten die verzauberten Paare aneinander und kräftig durcheinander. Eigentlich sollte es ja eine Komödie werden. Aber das Experiment nimmt einen anderen Verlauf.
Besetzung
Fassung, Regie & Raum: Vanja und Peter Fuchs
Kostüme: Sigrid Dreger
Maske: Gerda Fischer
Musik: Fritz Rainer
Es spielen: Ildiko Babos, Anaïs Marie Golder, Viktoria Hillisch, Teresa Renner; Stanislaus Dick, Clemens Fröschl, Anselm Lipgens, Adrian Stowasser
INFO
16. 2. bis 29. 2. 2024
theaterzumfuerchten.at/TheaterScala