Egon Schiele (1890-1918) zählt neben Gustav Klimt und Oskar Kokoschka zu den bedeutendsten Künstlern der Moderne in Österreich. Zum Auftakt des Gedenkens an seinen 100. Todestag widmet die Wiener Albertina dem Künstler ab 22. Februar 2017 eine umfassende Ausstellung. Die Schau gibt einen Überblick über Schieles Entwicklung als Zeichner und Aquarellist.
Schiele wurde am 12. Juni 1890 in Tulln an der Donau geboren. Unmittelbar nach seinem Studium an der Wiener Akademie der bildenden Künste wandte sich der junge Schiele zunächst dem Jugendstil zu, wobei er vor allem in Gustav Klimt sein Vorbild fand. Im Gegensatz zu Klimt, dessen Zeichnungen als Ideen, Entwürfe oder Skizzen für seine Gemälde dienten, betrachtete Schiele seine Arbeiten auf Papier bald als eigenständige, autonome Kunstwerke.
Eine der größten Sammlungen von Werken Schieles
In den Jahren nach 1910 wandelte der produktive Künstler seinen Stil und seine Ausdrucksmittel: Gesichtsausdruck und Gestik wurden gezügelt und zunehmend verfolgte Schiele die Tendenz zur Schematisierung seiner Figuren. Die restlichen Jahre seiner kurzen Karriere bestimmte der Krieg und die pessimistische Erkenntnis der völligen Verlassenheit des Menschen. Schiele verstarb am 31. Oktober 1918 im Alter von 28 Jahren.
Trotz seiner kurzen Lebensspanne und einer kaum mehr als zehn Jahre währenden Phase künstlerischen Schaffens hinterließ Egon Schiele ein umfangreiches Gesamtwerk. Die Albertina besitzt eine der weltweit größten Sammlungen von Werken Schieles, die 160 Arbeiten auf Papier sowie 13 Skizzenbüchern und darüber hinaus viele Dokumente und Erinnerungen an sein Leben umfasst.
Info: Egon Schiele, 22. Februar bis 18. Juni 2017, albertina.at