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Freitag, April 26, 2024

Fritz Jergitsch

Erfolg ohne Berufsprofil

Fritz Jergitsch. Es gibt wenige, die ihm noch nicht auf den Leim gegangen sind. Der Gründer der „Tagespresse“ hat in Lacher investiert.

An Unternehmergeist hat es Fritz Jergitsch noch nie gemangelt. In Utrecht etwa entdeckte der Wirtschafts- und Politikstudent eine Marktlücke am Campus: Pizza zu bestellen war teuer und die Lieferungen kamen spät. Kurzerhand besorgte er sich gemeinsam mit einem Freund eine Tiefkühltruhe, investierte in 1-Euro- Pizzen und verkaufte sie wieder um das Vierfache. Lieferung in 15 Minuten garantiert. Obwohl das Geschäft boomte und die beiden zwei Wochen lang von sechs Uhr bis um Mitternacht im Dauereinsatz waren, verbot die Campusleitung ihnen den Betrieb. Der Name, den sie sich gegeben hatten, „Untergrundpizza“, machte sich wohl doch nicht so gut.

Zeitungsmacher. Bekannt und so richtig erfolgreich geworden ist Fritz Jergitsch dann mit etwas anderem: Im Mai 2013 gründete er die „Tagespresse“, eine Medienpersiflage mit satirischem Anspruch. Wert legte er dabei von Anfang an auf eine professionelle Aufmachung, nannte sie „Österreichs seriöseste Online- Zeitung“. Diese verbreitete sich viral über Social Media. Jergitschs Artikel über Edward Snowden, der in Wien gelandet sei, glaubten so viele Menschen, dass er vom Außenministerium dementiert werden musste. Inzwischen beschäftigt die „Tagespresse“ ein Team von vier Autoren. 2013 wurde Jergitsch als „Onliner des Jahres“ ausgezeichnet, 2014 erhielt er bei der „Journalist des Jahres“-Verleihung und 2015 beim Österreichischen Kabarettpreis je einen Sonderpreis. Beruflich festlegen will sich Jergitsch ungern: „Den Job, den ich in Zukunft vielleicht machen werde, gibt es heute noch nicht“, sagt er.

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