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Wien
Dienstag, Dezember 3, 2024

Geothermie: Saubere Wärme aus der Tiefe

Bild: ©Wien Energie/Johannes Zinner

Bis 2026 will Wien Energie die erste Geothermie-Anlage der Stadt errichten – ein Meilenstein für klimaneutrale Fernwärme.

Wien soll bis 2040 klimaneutral und unabhängig von fossiler Energie wie Erdgas werden – dazu braucht es nachhaltige Energiequellen – wie die Tiefengeothermie. Bis 2026 will Wien Energie in Aspern die erste Geothermie-Anlage der Stadt errichten. Dabei soll Wärme aus einem natürlichen Heißwasservorkommen in großer Tiefe genutzt werden. Ein Meilenstein auf dem Weg zu einer klimaneutralen und unabhängigen Fernwärme!

Bohrungen

Möglich ist das, weil es in Wien besondere Voraussetzungen gibt: In 3.000 Meter Tiefe befindet sich ein riesiges Heißwasservorkommen direkt unter der Stadt. Zusätzlich hat Wien ein sehr gut ausgebautes Fernwärme-Netz, in das die gewonnene Wärme eingespeist werden kann. Mit der geplanten Anlage können schon in wenigen Jahren 20.000 Haushalte mit Wärme versorgt werden. Doch damit ist das Potenzial noch nicht erschöpft: Langfristig sieht der Plan bis zu vier solcher Geothermie-Anlagen in der Donaustadt sowie in Simmering vor. Denn das Thermalwasser-Reservoir könnte bis zu 125.000 Wiener Haushalte versorgen. Zur Erschließung des Thermalwassers sind Bohrungen in über 3.000 Meter Tiefe erforderlich – das ist etwa hundertmal tiefer, als die tiefste U-Bahn-Station Wiens liegt. Zuerst werden mit einer Erkundungsbohrung die Beschaffenheit und Verfügbarkeit des Thermalwassers untersucht. Anschließend werden zwei Bohrungen bis auf eine Tiefe von rund 3.000 bis 3.500 Metern geführt. Über eine der Bohrungen wird das Thermalwasser mit einer Pumpe an die Oberfläche befördert. Nach der Wärmeentnahme an der Oberfläche über Wärmetauscher wird das Thermalwasser über die zweite Bohrung wieder in das gleiche Thermalwasservorkommen zurückgeführt. Es entsteht damit ein Kreislauf, mit dem der „Schatz in der Tiefe“ nachhaltig genutzt werden kann.


INFO
geothermie.wien

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