Der Duft von Maroni in der Luft, es riecht auch ein bisschen nach Punsch, die kühle Luft lässt einen das eigene Gesicht spüren. Das ist der November. Und in der Stadt hat auch diese Zwischenzeit zwischen Herbst und Winter viel Schönes zu bieten. Die Christkindlmärkte sperren auf, die Menschen sind irgendwie fröhlich – obwohl es manchmal nebelig und diesig ist, und der Sommer schon weit weg scheint.
Der Herbst ist einerseits die Zeit des Abschieds – etwa vom Sommer, vom Grün, von den warmen Temperaturen, von Blättern. Er ist aber auch die Zeit des Neubeginns – etwa von Weintrauben, Kastanien oder Herbstblumen. Und jetzt im November dauert es auch nicht mehr lange bis Weihnachten. Die Schoko-Nikoläuse grüßen bereits in den Geschäften, die Lebkuchen sind gefühlt (oder in echt?) schon zwei Monate in den Regalen zu finden. Und ich freue mich gerade darüber, dass ich den einen oder anderen von ihnen essen werde.
Überhaupt freue ich mich, während ich diese Kolumne schreibe, weil ich morgen Geburtstag habe. Ich liebe Geburtstage (wie übrigens auch Weihnachten und Ostern). Dann halte ich kurz inne, denke daran, wie schnell die Zeit vergeht, und dass man den Augenblick viel mehr genießen sollte. Bei uns beim Fernsehen geht es immer auch um Zeit, um Minuten und um Sekunden. „Darf der Beitrag zehn Sekunden länger werden?“, „Kann das Interview auch 3:30 (Minuten) dauern?“ Und während der Live-Sendung: „Wie lange darf die Verabschiedung dauern“ („Wien heute“), oder: „Vier oder fünf Minuten für das Round-up mit unserem heutigen Kommentator?“ („ORF III Aktuell“), oder: „Wie lange darf das Interview mit unserem Platzvertreter sein?“ („9 Plätze – 9 Schätze“).
Wenn Sie das lesen, ist übrigens schon bekannt, welcher Platz heuer der schönste Österreichs ist, und ob Wien es vielleicht endlich einmal aufs Stockerl geschafft hat. Ich freue mich jedenfalls, dass ich im schönen Wien leben darf. Und: dass eine wunderschöne Geburtstagstorte in Herzform im Kühlschrank auf mich wartet (Danke, Mama!). In diesem Sinne: einen schönen November!
