Bild: ©Donaufestival
Sound, Art, Performance und Diskurs. Das gewohnt vielfältige Donaufestival bietet rund 20 Programmpunkte pro Tag. Unter dem Motto „Beyond human“ machen einige künstlerische Positionen Vorschläge für eine Weltsicht, die Menschen nicht mehr als privilegierte Spezies versteht. Nicht versäumen sollte man den Auftritt der Glitch-Pop-Sängerin Natasha Yelin Chang alias yeule (Bild) am 30. April.
Programm
Manche künstlerischen Positionen machen beim donaufestival 2023 Vorschläge für eine Weltsicht, die Menschen nicht mehr als privilegierte Spezies versteht. Kim Noble schlüpft in seiner komischen Outsider-Performance in eine Vaterrolle für eine Made. Eglė Budvytytės Videoinstallation Songs from the Compost handelt von mutierten Körperbildern in Wald- und Dünenlandschaften. Der Künstler Oliver Ressler beschäftigt sich in seiner Videoinstallation mit dem Sound schmelzender Gletscher in der Arktis. Die Religionsstifter*innen des Toxic Temple beten den nuklearen Müll an. In ihrer das Festival infiltrierenden Mission klingt zugleich an, dass die Spekulation über Transhumanismus die Frage nach konkreten Formen von menschlicher Diskriminierung im Hier und Jetzt nicht ersetzen darf. Wovon erzählt der volle Körpereinsatz des Performers Harald Beharie in seinem mit dröhnendem Prog-Rock untermalten Stück Batty Bwoy? Bedeutet ein Nein zum falschen Leben ein Ja zum Feminismus von PUNK. KILL ME PLEASE von Francesca Foscarini & Cosimo Lopalco?
Die Musik am donaufestival 2023 versucht dem Anders-Sein und dem Wunsch nach Veränderung Gehör zu verschaffen. Neue Alben werden von der Sängerin und Rapperin Debby Friday, dem gewitzten Provokateur Zebra Katz oder James Holden präsentiert. Die Lärmspezialistin Puce Mary hat nun auch dämonische Balladen im Gepäck. Störsender-Sounds kommen von der Glitch-Pop- Prinzessin yeule. Hüma Utku verfasst auf ihrem aktuellen Album The Psychologist sonische Essays zu psychologischen Phänomenen. Stimmliche Extravaganzen kommen von Phew, Marina Herlop, Félicia Atkinson oder der gefeierten Grammy-Award-Gewinnerin Arooj Aftab (gemeinsam mit Vijay Iyer & Shahzad Ismaily). Die Post-Industrial-Formation Klara Lewis & Nik Colk Void + Pedro Maia sorgt für intensive Begegnungen von Sound und Visuals.
2023 werden bewährte Noiserock-Kaliber wie Godflesh oder BIG I BRAVE genauso wie Neuentdeckungen wie Moin Krems besuchen. Dazu gesellt sich verschärfter Clubsound, etwa von DJ Lag. Und last but not least werden auch mehrere Acts mit österreichischer Beteiligung vertreten sein. Rojin Sharafi & Épong präsentieren etwa eine vom donaufestival coproduzierte, audiovisuelle Performance.
INFO
28. bis 30. 4. 2023 und 5. bis 7. 5. 2023
Krems an der Donau
donaufestival.at