Bis 23. 3. 24 ist „Good“ noch im Theater Scala im 5. Bezirk zu sehen. – ©Bettina Frenzel
In seinem Stück „Good“ beschreibt Cecil Philip Taylor, logisch konsequent und nicht unpoetisch, wie ein einzelner Mensch und letztlich ein ganzes Volk monströse Verbrechen mithilfe rationaler Argumentation von sich schiebt. Im Theater Scala inszeniert Bruno Max.
Handlung
Dr. Hans Halder ist ein guter Mensch. Er ist Germanist und halbwegs erfolgreicher Professor an der Universität in Frankfurt, aber er hört fast ständig Musik in seinem Kopf: vom Schlager bis zu den Berliner Philharmonikern. Doch davon weiß niemand außer seinem besten Freund, dem jüdischen Psychiater Moritz. Er kümmert sich rührend um seine demente Mutter, seine Familie und seine Frau, die unter Antriebsschwäche und Depressionen leidet. Neuerdings macht ihm eine seiner Studentinnen schöne Augen. Aber er ist ein guter Mensch und schlägt sich aufrichtig durch alle Widrigkeiten der Lebensmitte eines abendländischen Akademikers. Nur – wir schreiben das Jahr 1933 und die Nationalsozialisten haben gerade die Regierung in Deutschland übernommen. So sehr sie Halder auch zutiefst verachtet, so überraschend kommen plötzlich vernünftig klingende Angebote, sich für das „neue Deutschland“ nützlich zu machen. Und man kann diese inkompetenten Rabauken doch nicht wichtige Entscheidungen ohne fachlichen Rat treffen lassen? Das Wichtigste ist doch, ein guter Mensch zu bleiben, und sich nicht vereinnahmen zu lassen.
INFO
Bis 23. 3. 24
Wiedner Hauptstrasse 106, 1050 Wien
theaterscala.at