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Donnerstag, April 25, 2024

Viennale 2021: Im Zeichen des Dialogs

Das größte Filmfestival des Landes geht von 21. bis 31. Oktober über die Bühne. Direktorin Eva Sangiorgi präsentiert den LeserInnen des vormagazins fünf Highlights aus dem diesjährigen Programm.

Mit einem abwechslungsreichen Programm und Filmen aus fünf Kontinenten lädt die Viennale auch heuer dazu ein, die Welt des Kinos zu feiern. Trotz Pandemie soll es den BesucherInnen so einfach und sicher wie möglich gemacht werden, am größten Filmfestival Österreichs teilzunehmen. Der Event schafft nicht nur eine Plattform für Filmschaffende aus aller Welt, er soll auch als Ort für gesellschaftlichen Diskurs dienen. „Die Viennale kann den Puls dieser Zeit nicht ignorieren, sie muss ihn reflektieren“, betont Direktorin Eva Sangiorgi, die das Festival heuer zum vierten Mal leitet. Im Rahmen eines zweitägigen Treffens wird beispielsweise über die Lage und die Zukunft des Kinos als Kunst sowie der Filmindustrie als Wirtschaftssektor diskutiert.

Features
Ein wiederkehrendes Motiv des diesjährigen Filmprogramms ist der Dialog zwischen Jung und Alt, beispielsweise im Debütfilm von
Ignacio Ceroi, „Qué será del verano“,  oder im zarten „Petite maman“ von Céline Sciamma. Das Gegenüber der Generationen setzt sich in vielen -Filmen fort, die Erziehung und -Wissensvermittlung thematisieren wie im unverzichtbaren „Herr Bachmann und seine Klasse“ von Maria Speth oder dem erfrischenden „The Inheritance“ von Ephraim Asili. Auch österreichische Filme stehen am Programm, etwa „Große Freiheit“ von Sebastian Meise und „Beatrix“, gedreht von Milena Czernovsky und Lilith Kraxner – zwei jungen Hoffnungen des heimischen Kinos.

„Futura“,vonPietro Marcello, Francesco Munzi, Alice Rohrwacher. Italien 2021

Die globale, um sich greifende Unsicherheit der Jugend ist das große Thema des außer­gewöhnlichen Gemeinschaftsprojekts von drei der aufregendsten Stimmen im italienischen Kino. Pietro Marcello, Francesco Munzi und Alice Rohrwacher befragen Jugendliche zu ihrem Leben, den sozialen Medien, Familien, Sport und der Zukunft. Dabei entsteht ein faszinierendes Bild des europäischen Status quo.

„Bergman Island“, von Mia Hansen-Løve. Frankreich/Deutschland/Belgien/Schweden 2021

Mia Hansen-Løve hat ihre melancholische und doch leichtfüßige Studie zu Liebe und Kunst auf der Insel Fårö angesiedelt. Gespickt mit Hollywoodstars wie Vicky Krieps erzählt die Filmemacherin von den Krisen und Leidenschaften kunstschaffender Liebespaare.

„Drive my car“, von Hamaguchi Ryusuke, Japan 2021

Der Theatermacher Yusuke verliert seine Frau und bricht mitsamt seines roten Saab 900 zu einer Residency nach Hiroshima auf. Dort wird er von der schweigsamen Chauffeurin Misaki in seinem Auto herumgefahren. Sanft erzählt Hamaguchi Ryusuke nach einer Murakami-Vorlage von menschlicher Nähe und macht sich wertvolle Gedanken über den Sinn der Kunst.

„Hytti NRO 6“, von Juho Kuosmanen, Finnland/Deutschland/Estland/Russische Föderation 2021

Die finnische Studentin Laura trifft im Zug nach Murmansk den rüpelhaften Ljoha. Gezwungen sich im engen Abteil kennenzulernen, entwickelt sich eine bewegende Nähe zwischen den beiden, die Vorurteile und Verurteilungen gekonnt hinterfragt. 

„The Inheritance“, von Ephraim Asili, USA 2020

Ein vibrierendes Stück Kino, das den Kampf gegen Rassismus und für soziale Gerechtigkeit mit großer Inspiration aufnimmt. Fiktion und Wirklichkeit, Porträts und Performances vermischen sich zu einer Lehrstunde schwarzer Kultur, die Geschichte und Zukunft politischer Bewegungen im Stil des jungen Jean-Luc Godards thematisiert und greifbar macht. Nichts könnte aktueller sein als das!


INFO:
viennale.at
21. bis 31. 10.

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