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Samstag, April 27, 2024

Vorwort von Chefredakteur Thomas Landgraf

Vor etwa einem Jahr habe ich an dieser Stelle unter dem Eindruck der Flüchtlingskrise über ein schwieriges Jahr 2015 geschrieben. Wenn das Jahr schwierig war, dann hatte es 2016 tatsächlich in sich: der Brexit, der Wahlsieg von Trump, der anhaltende Syrien-Krieg, das Scheitern Renzis in Italien, das Ausschalten der Demokratie in der Türkei durch Erdoğan, die unverhohlen aggressive Außenpolitik Putins und in Folge eine geschwächte Europäische Union und ein Amerika, dessen internationale Rolle in Zukunft ungewiss ist. Das alles sind krisenhafte Erscheinungen eines turbo-kapitalistischen Systems, in dem es immer mehr Verlierer gibt, in dem die Sehnsucht nach „starken Männern“ wächst und die Demokratie immer mehr unter Druck gerät. Noch ist ein bisschen Zeit für eine Kehrtwende. Für mehr Gemeinsamkeit und eine gerechtere Verteilung des Wohlstands. Doch auch dieses letzte Zeitfenster wird sich schließen, wenn es die Staaten der Europäischen Union nicht schaffen, dabei ein weltweiter Leuchtturm zu werden. Ein Leuchtturm der Demokratie, der Menschenrechte, aber auch einer funktionierenden Sozialen Marktwirtschaft, die nicht nur auf Profitmaximierung schielt. So kann es funktionieren.

Bleibt es aber, wie es ist, wird 2017 wieder ein schlechtes Jahr.

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