©Marcel Urlaub
In ihrer jüngsten Regiearbeit „Ever Given“ widmet sich Helgard Haug (Rimini Protokoll) dem Stillstand und dem Kollaps: „Was, wenn nichts mehr geht?“
Als Ausgangspunkt – und titelgebend – dient ihr das gigantische Containerschiff ‚Ever Given‘ welches im März 2021 tagelang den Suezkanal und damit die wichtigste globale Handelsroute blockierte. War das Schiff mit einem Eigengewicht von 220.000 Tonnen plus 20.000 Containern einfach zu schwer? Oder zu groß? Sollte für die maximale Gewinnsteigerung zu schnell zu viel transportiert werden? Wie die Waren zu uns kommen, wird meist nur relevant, wenn sie ausbleiben, wenn der Fluss der Waren ins Stocken gerät.
Wie gewohnt arbeitet Helgard Haug auch in dieser Inszenierung mit „Expert*innen des Alltags“ und bringt in „Ever Given“ Personen auf die Bühne, die eine radikale Zäsur erfahren haben, die konfrontiert waren mit einer Nachricht, einem Schicksalsschlag, einer Diagnose. Mit einem Nichts-geht-mehr! Da ist zum Beispiel Hana Hazem Arabi, der von Syrien nach Deutschland geflohen ist, oder Adham Elsaid, ein ägyptischer Sänger, der zwar nicht mehr Laufen kann, aber über seinen Gesang das Fliegen gelernt hat. Die Künstlerin Marianne Vlaschits stottert seit sie sprechen kann, und bittet das Publikum via Videobotschaft um Geduld beim Zuhören.
INFO
Ab 25. 2. 25
volkstheater.at