Bild: ©PID/Votava
Seit Mitte Mai sind 70 Schafe verschiedenster Rassen als natürliche Rasenmäher auf der Donauinsel im Einsatz
Waldschaf, Zackelschaf und Steinschaf, Coburger Fuchsschaf, Shropshire und Berrichon du Cher – seit Mitte Mai grasen wieder 70 Schafe im Norden der Donauinsel und ersetzen dort die maschinelle Wiesenmahd. Die Schafherde setzt sich aus verschiedenen alten und seltenen Rassen zusammen. Als „tierische Mitarbeiter“ der Stadt Wien – Wiener Gewässer verbringen sie in den nächsten drei Jahren ihre Sommersaison auf der Donauinsel.
Die Schafbeweidung ist Teil des EU-Projekts LIFE DICCA der Stadt Wien – Wiener Gewässer. Das Projekt setzt Maßnahmen, um die Donauinsel an den Klimawandel und seine negativen Auswirkungen anzupassen. Pflegemaßnahmen sollen klimaschonend und CO2-sparend durchgeführt werden. Der Einsatz der Schafe auf der Donauinsel als natürliche Rasenmäher hat sich in den vergangenen drei Jahren bestens bewährt.
„Schafbeweidung ist eine nachhaltige umweltschonende Methode der Wiesenmahd, sie verringert den Einsatz von Maschinen. Denn die Schafe stoßen als umweltfreundliche Rasenmäher keine Abgas-Schadstoffe aus und sind leiser als maschinelle Rasenmäher“, so die für die Donauinsel zuständige Stadträtin Ulli Sima.
Insel-Schafe
Die robusten Tiere der neuen Schafherde des Mostviertler Betriebs „Landwirtschaftsbetrieb Kablhof“ kommen sowohl mit Hitze und Trockenheit als auch mit Regen gut zurecht. Dazu gehören etwa die in Österreich gefährdeten Rassen Waldschaf, Zackelschaf und Steinschaf. Aber auch internationale Rassen wie Coburger Fuchsschaf, Shropshire und Berrichon du Cher finden sich in der neuen Schafherde. Die Herde besteht aus Mutterschafen mit ihren Lämmern und einem kastrierten Widder namens Willi, der mit der Flasche aufgezogen werden musste. Die neuen Schafe lösen die bisherigen Krainer Steinschafe ab, nachdem die Stadt Wien über ein Vergabeverfahren die Schafbeweidung im Jänner 2022 neu ausschreiben musst
Artenvielfalt
Schafe lassen beim Grasen immer auch Pflanzen übrig. Dadurch entstehen Wiesenbereiche mit längerem und kürzerem Pflanzenstand. Das kommt gefährdeten, streng geschützten Insektenarten wie Schmetterlingen, Fang- und Heuschrecken zugute. Ein 2019 gestartetes Monitoring zeigt ein stark erhöhtes Aufkommen dieser Arten im Vergleich zu maschinell gemähten Wiesen.