KARRIERE
Irene ist Info-Managerin bei den Wiener Linien. Gemeinsam mit ihren KollegInnen in der Fahrgastinformation übernimmt sie Live-Durchsagen in den Fahrzeugen und Haltestellen. Dabei ist kein Tag wie der andere.
„Auch nach mehr als 16 Jahren arbeite ich immer noch wahnsinnig gerne im größten Öffi-Unternehmen der Stadt“, sagt Irene, wenn sie auf ihren Job bei den Wiener Linien angesprochen wird.
Ursprünglich hat sie 2005 als Buslenkerin bei dem Unternehmen begonnen. Nach mehreren Stationen arbeitet sie seit 2017 als Info-Managerin in der Betriebsleitstelle. Diese gilt als das Herz der Wiener Öffis. Ein Team aus 29 MitarbeiterInnen sorgt im Schichtdienst 365 Tage im Jahr dafür, dass Bus und Bim planmäßig an ihr Ziel kommen. Gemeinsam mit ihren KollegInnen in der Fahrgast-information ist Irene für Live-Durchsagen in Straßenbahnen, Bussen und deren Haltestellen sowie in den U-Bahn-Zügen und -stationen zuständig.
„Im Fall von Störungen ist es besonders wichtig, die Fahrgäste zu informieren, etwa wie lange die Störung voraussichtlich dauern wird, wo wir fahren können und welche Ausweichmöglichkeiten es gibt“, erklärt Irene.
Die schriftlichen Infos auf den Echtzeitanzeigen in den Haltestellen kommen ebenso aus der Leitstelle.
„Der Besuch des Bundespräsidenten war schon etwas ganz Besonderes.“
Irene, Info-Managerin bei den Wiener Linien
STÖRUNGEN
Durchsagen aufgrund von FalschparkerInnen oder zu verkehrsbedingten Verspätungen kommen quasi täglich vor, so Irene. Für sie ein eindeutiges Zeichen dafür, dass man das Auto in der Stadt besser stehen lassen und stattdessen die Öffis nutzen sollte. Obwohl es in ihrem Job viel Routine gibt, ist kein Tag wie der andere. „Es gibt bestimmte Ereignisse, die man nie vergisst“, sagt Irene.
Zum Beispiel im Jahr 2012, als in der Nähe von St. Marx große Mengen Ammoniak aus einer Großkühlanlage austraten.
„Wir haben dann im 10-Minuten-Intervall die Menschen in unseren Durchsagen dazu aufgefordert, Fenster und Türen zu schließen und nicht ins Freie zu gehen“, erzählt sie.
BESUCH
Lange in Erinnerung wird ihr auch der Besuch von Bundespräsident Alexander Van der Bellen zu Beginn des Jahres in der Betriebsleitstelle bleiben. Dabei ließ es sich das Staatsoberhaupt nicht nehmen, selbst eine Durchsage zu machen: „Liebe Fahrgäste, hier spricht Alexander Van der Bellen. Ich wollte mich heute einfach einmal bei Ihnen bedanken. Es ist ja derzeit alles nicht so einfach. Und auch das Fahren mit den Öffis kann manchmal schon ganz schön herausfordernd sein“, lobte das österreichische Staatsoberhaupt die Passagiere.
Er bedankte sich fürs Masketragen, fürs Abstandhalten sowie für das Aufeinander-Schauen – und wünschte den Fahrgästen einen schönen Tag.
„Das war wirklich etwas ganz Besonderes. Wie oft hat man schon die Möglichkeit dazu, dem Bundespräsidenten etwas zu erklären?“, erinnert sich Irene an den Besuch.
Links: Irene arbeitet bereits seit 16 Jahren bei den Wiener Linien. Begonnen hat sie als Buslenkerin, mittlerweile ist sie als Info-Managerin in der Betriebsleitstelle im Einsatz. Rechts: Im Fall von Störungen ist es besonders wichtig, die Fahrgäste zu informieren. Das übernehmen die MitarbeiterInnen der Fahrgastinformation. – ©Wiener Linien
ARBEITSPLATZ
Wie reagieren eigentlich Menschen in Irenes Umfeld, wenn sie ihre Durchsagen hören?
„Es passiert oft, dass sich FreundInnen und Familienmitglieder bei mir melden, wenn sie Durchsagen von mir hören. Meine Tochter hat mich zu Beginn fast nicht erkannt, weil ich dann Hochdeutsch rede, mit ihr daheim aber immer Mundart spreche. Ich freue mich aber jedes Mal darüber, wenn sich jemand deshalb bei mir meldet“, erzählt sie stolz.
Ihren Job als Info-Managerin übt sie auch nach all den Jahren noch gerne aus.
„Ich habe mich hier immer wertgeschätzt gefühlt“, betont Irene.
Während der Corona-Pandemie hat sie ihren krisen-sicheren Arbeitsplatz bei den Wiener Linien besonders zu schätzen gelernt: „Bei uns wurde zum Beispiel trotz Pandemie und Lockdowns niemand in Kurzarbeit geschickt.“
„Ich habe mich hier immer wertgeschätzt gefühlt.“
Irene, Info-Managerin bei den Wiener Linien
JOBS
Eine spezielle Sprachausbildung ist für den Job als Info-ManagerIn nicht notwendig, dennoch besuchen MitarbeiterInnen Sprechtechnikseminare. Besonders wichtig sind gute Kenntnisse des Öffi-Netzes. Wer sich nun ebenfalls für einen Job bei den Wiener Linien interessiert, kann sich online über aktuelle Stellenausschreibungen informieren.