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Freitag, Februar 21, 2025

Eine Wiener Institution der Wirtshauskultur – Der Gmoakeller

Der Gastraum des Gmoakellers versprüht uriges Wirtshaus-Flair und lässt die alte Geschichte des Hauses aufleben. | ©GeWalt

Seit seiner Eröffnung im Jahr 1858 ist der Gmoakeller eine Institution in Wien. Das traditionsreiche Lokal am Heumarkt vereint Wiener Wirtshauskultur mit zeitgemäßen Akzenten. 

Mit der Übernahme im Jahr 2000 durch den innovativen Gastronomen Sebastian Laskowsky und der gelungenen Adaption von Keller und Gastraum durch SUE-Architekten im Jahr 2010 versprüht der Gmoakeller diesen Mix aus Tradition und Moderne mehr denn je.

Bewegte Wirtshaus-Geschichte

Der heutige Gmoakeller, einst „Zum Kronprinzen“ (inspiriert von einem heimlichen Treffen Kronprinz Rudolf und Mary Vetsera), wurde 1858 von Baumeister Anton Ölzelt errichtet. Die Gegend war zuvor Standort der Heumarkt-Kaserne, die Anfang des 20. Jahrhunderts abgerissen wurde. Ölzelt baute hier mehrere Wohnhäuser im Stil des Romantischen Historismus. Seit der Erbauung befand sich im Haus ein Wirtshaus mit traditioneller Wiener Einrichtung. Bis nach dem Krieg wurde noch mit Eisblöcken gekühlt. Um 1940 übernahm Andreas Herzog das Lokal und machte es zum Treffpunkt der „Grätzl-Prominenz“. Nach der Ungarischen Revolution 1956 fanden hier viele Flüchtlinge aus Sopron Unterschlupf. Nach dem Tod Herzogs führte Grete Novak das Wirtshaus, das Jazz-Musikern wie Joe Zawinul und Fatty George eine Bühne bot. Trotz des „Beislsterbens“ in den 1970er-Jahren wurde der Gmoakeller von Schauspielern, Musikern und Journalisten wiederentdeckt.

An warmen Tagen lädt der gemütliche Gastgarten zu Entspannung und Genuss ein. © GeWalt

Frischer Wind für einen Klassiker

Berühmt für sein gemütliches Ambiente, die dunklen Holz­vertäfelungen und das urige Flair, lockt das Wirtshaus seit Jahrzehnten Stammgäste und Neuentdecker gleichermaßen an. Hier trifft Wiener Küche auf echte Gastfreundschaft – eine Kombination, die den Gmoakeller zum Fixpunkt für ­Liebhaber bodenständiger ­Kulinarik macht. Sebastian Laskowsky setzt auf regionale Zutaten, fein abgestimmte Klassiker und ein gut durchdachtes Weinsortiment. Die Gäste schätzen die gelungene Balance zwischen Altbewährtem, Traditions-Kulinarik von höchster Qualität und behutsamer Weiterentwicklung. So bleibt der Gmoakeller das, was er immer war: ein Stück Wiener Seele auf dem Teller.


INFO
Gmoakeller
Am Heumarkt 25, 1030 Wien
Montag bis Samstag, 11–24 Uhr
Tel.: 01/712 53 10
gmoakeller.at

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