©Anna Stöcher
Gernot Plass inszeniert „Lear“ (frei nach Shakespeare) im Theater an der Gumpendorfer Straße. Es spielen unter anderem Jens Claßen, Emanuel Fellmer und Michaela Kaspar.
Handlung
König Lear ist der Inbegriff männlicher Autorität, König, Vater, irdischer Gott, Silberrücken. Gewalttätig, abhängig von verlogenen Schmeichlerinnen, hungrig nach Liebe, herrisch, jähzornig bis an die Grenze des Wahnsinns und darüber hinaus. Und trotz alledem verwundbar und in seiner zunehmenden Altersschwäche sogar bedauernswert. Er wird von Frauen in die Schranken gewiesen, gedreht, geschlagen, umerzogen, ja in den Wahnsinn getrieben. Von seinen Töchtern, die sich an ihm rächen, es ihm heimzahlen, die ihn auf eine Reise der Läuterung über die sturmverwehte Heide schicken. Ein Ritt ausgehend von machoider Grandiosität über den Zorn gegen Menschen, Umstände, ja selbst gegen die Natur, in den Aberwitz hinein und wieder hervor in die gefasste Bescheidenheit und die von Trauer und echter Liebe hervorgerufene Weisheit. Der Vorläufer aller absurden Dramatik, ein Endspiel in the making. Nicht modern, aber zeitgemäß aufbereitet von Gernot Plass und dem Ensemble des TAG. Die größte Produktion des TAG in seiner 20-jährigen Geschichte. Ein Abschluss, der es nochmal ordentlich krachen lässt.
INFO
Bis 5. 4. 25
dastag.at